23.Juli. - 2.August: Sommerlager Getnö Garden am Asnen / Schweden

Wir mussten vier Vierer, einen Zweier, einen Dreier, drei Einer und zwei Paddelboot reisefertig machen. Also Ausleger abschrauben, Stemmbretter raus, Rollsitze ausbauen und die Bodenbretter entfernen. Also das, was man am Rudersport hasst (außer Putzen, das finde ich persönlich noch schlimmer). Aber auch das hat jeder mit Verantwortung gemacht und sich auch den ein oder anderen Spaß gegönnt. Nachdem sämtliche Skulls, Ausleger, Ruderboote, Kanus und Zelte eingetütet und verpackt worden waren, wurde es Zeit zu schlafen. Das Aufladen war zwar um 10 Uhr, aber die Abfahrt war von der Nacht vom 22.07. auf den 23.07. um 03.00 Uhr geplant und alle Fahrer sollten möglichst fit und ausgeschlafen sein. Für mich war dieses warten am schlimmsten, denn ich saß auf heißen Kohlen und wollte endlich los! Als es soweit war, traf sich die Gruppe bestehend aus 28 Leuten, auf dem Vereinsgelände, gefahren wurde mit 2 Kleinbussen,2 Autos, 2 Anhängern und 2 Dachgepäckträgern. Die Fahrt verlief bis zur Brücke nach Kopenhagen relativ ereignislos. Fahrerwechsel wurden alle 2 Stunden vorgenommen, es gab eine Frühstückspause und damit auch KAFFEE! (Der bei einigen echt bitternötig war). Nachdem wir es dann auch alle über die Brücke geschafft haben, erwartete uns an der zweiten Brücke (nach Malmö) ein sagenhafter Anblick. Eine Kilometerlange Brücke übers Meer unter uns Skipper mit Segelbooten und Motoryachten. Das Glitzerndes Meer und im Hintergrund die Skyline der Stadt.

In Schweden merkte man einen deutlichen Unterschied zu Deutschland. Nicht nur sahen die Verkehrszeichen anders aus, es gab auch andere Regeln zu beachten. Das Verkehrsaufkommen war wesentlich geringer und die Häuser waren im klassischen Rot oder blauem Holz. Am Campingplatz angekommen, waren wir erst mal froh nach 12 Stunden Fahrt wieder Bewegungsfreiheit zu haben. Nun wurde das Lager aufgeschlagen und nach einigem Fluchen, stand auch das letzte Zelt. Schweden

Aber ich muss sagen, die Touren waren alle wunderschön, insgesamt wurden 4336 Mannschaftskilometer errudert und man hatte keinen Totalschaden an den Booten zu melden. Wobei ich sagen muss, dass diese Seen dort ein riesiges Phänomen sind. Mitten auf den Seen gucken die Spitzen riesiger Findlinge aus dem Wasser und nicht nur das: einige waren so unter der Wasseroberfläche, dass unsere Boote zerkratzen und sogar ein paar Mal aufsetzten. Des Weiteren sind die Seen mit kleinen bewaldeten Inseln bestückt. Meist haben sie steinige Ufer, das Wasser war wunderschön. Lässt man die Findlinge außer Acht, hatte man meist ruhige See, einen wunderschönen, dichten Wald am Ufer und tatsächlich könnte man den ein oder anderen seltenen Vogel. Man hatte Blick auf die halb im Wald versteckten, schwedischen Häuschen. Wir hatten fast die ganze Woche Glück mit dem Wetter. Es war sehr warm, das Wasser lud zum Baden ein und die Stimmung war ausgelassen.
Jeden Tag steuerten wir ein anderes Ziel an. Mal was ein Badestrand, mal ein einsames Häuschen im Wald und einmal den Trollberget mit entzückendem, verwunschenem Wanderweg, der einen wie Ronja Räubertochter fühlen ließ. Den einen Tag hatten wir so viel Wind, dass die Wellen in die Ruderboote schlugen und wir nur noch damit beschäftigt waren zu schöpfen und uns "Mimimi" anzuhören. Und uns um die Seekranken zu kümmern, die es bei diesem heftigen Wellengang leider gab. Aber auch das machte den meisten Spaß. Man bekam bei der Hitze eine Abkühlung. Die Boote sprangen auf den Wellen und man schaukelte hin und her. Die, deren Mägen das vertrugen hatten ihren Spaß dabei. So haben wir jeden Tag neue Ecken gesehen, neue Seen berudert. Es war friedlich, man hatte Spaß. Schweden

Abends gab es dann eine warme Mahlzeit, die von dem jeweiligen Küchendienst gekocht wurde und (zu meiner Freude) immer einen Nachtisch! Wir aßen immer gemeinsam, es war letztendlich doch immer jeder da und jeder verteidigte das sogenannte "Sehnder Tischdings". Das heißt übersetzt: Keine Handys am Tisch, man isst gemeinsam und keiner steht auf ehe jeder aufgegessen hat und das Tischdings beendet ist. Das klappt ziemlich gut. Nach dem Essen zündeten wir ein Lagerfeuer an, spielten Spiele (Werwolf!!). Sogar gesungen wurde am Lagerfeuer, es wurden Stockbrot und Marshmallows gegrillt. Also da wurden echt meine Kindheitsträume wahr… So hab ich mir ein Ferienlager immer gewünscht und vorgestellt. An den zwei Lagertagen war ebenfalls ein tolles Programm. Den einen Tag haben wir eine schwedische Stadt besucht. Für schwedische Verhältnisse war sie groß, sie war hübsch. Es gab tolle Gebäude zu sehen, ich erinnere mich an die rote Kirche mit den zwei Türmen, und natürlich für junge Mädchen ganz toll: Eine Fußgängerzone. Durch die prompt ein bunter Umzug marschierte. Der zweite Lagertag wurde direkt beim gemeinsamen Frühstück mit einem Mörderspiel begonnen. Man zog einen Namen und wenn man es schaffte dieser Person etwas zu geben, starb diese Person. Das führte zu einem sehr chaotischem (und ausnahmsweise ziemlich freiwilligen!) Tischabräumen.
Dabei perfektionierte manche dieses Spiel und man dachte sich immer interessantere Methoden aus, der Zielperson etwas in die Hand zudrücken. Besonders blieb mir Ilkas "Tod" im Gedächtnis, der man ihr eigenes Kind (Levi) in die Arme drückte. Ich hab selten so gelacht. Den zweiten Teil des Tages konnte man auf dem Autofriedhof verbringen, mitten im Wald standen verroste und vermoderte, teilweise nicht mehr erkennbare Karossen und haben dort ihre letzte Ruhestätte gefunden. Am Nachmittag wurde die gesamte Gruppe zusammen gerufen, um gemeinsam eine kleine Lager-Olympiade auszurichten, die Spiele waren kommunikativ und witzig. Auch wenn man am Anfang etwas skeptisch war, so machte es einem doch Spaß und man gab sich für sein Team äußerste Mühe. Schweden

Am 02.08. war es dann schon wieder soweit. Man riggerte die Boote wieder ab, verlud sie auf dem Hänger und verbrachte eine letzten Abend am Lagerfeuer. Denn am nächsten Tag, ging es wieder Richtung Deutschland. Nach einem letzten gemeinsamen Frühstück, wurde auch das letzte Zeug verladen und es ging wieder nach Hause. Auch diesmal klappte es anfangs mit der Kolonne nicht zu gut, aber zum Mittagessen waren alle wieder beisammen und man fuhr gemeinsam weiter. Diesmal allerdings fuhren wir Fähre. Von Rødbyhaven nach Puttgarden auf Fehmarn ging ca. 30 Minuten übers Meer. Der Blick vom Dach war großartig. Nach einer weiteren Stärkung kamen wir spät abends wieder in Sehnde an. Wir fuhren die Autos auf den Hof, ließen alles stehen und liegen und gingen nach Hause, schlafen. Abgeladen, geputzt und aufgeriggert wurde entspannt am nächsten Tag. Und dann standen wir da, unser Abendteuer war vorbei. Uns ging es gut, wir hatten Spaß und freuten uns bereits aufs nächste Jahr, das nächste Sommerlager, mit neuen Abenteuern.
Danke, dass ich dabei sein durfte. Maja Rahf (RK "Normannia" Braunschweig) Schweden

Der Åsnen: Mehr als 700 km Uferlinie und über 1000 Inseln hat der Schärengarten des Sees Åsnen - er ist Schwedens jüngster Nationalpark. Der Åsnen ist ein See in Småland im Süden Schwedens. Er liegt südlich von Alvesta und Växjö, und nordwestlich von Tingsryd. Er ist nach dem Bolmen der größte See Smålands. Der See liegt 138 Meter über dem Meer und hat eine Fläche von ca. 150 km², wobei 19 km² durch Inseln eingenommen werden. Der Åsnen hat viele Buchten und Inseln, deren größte Sirkön ist. Auf Sirkön und südlich des Sees bei Urshult werden große Mengen Obst, wie Äpfel oder Erdbeeren angebaut. Im Südwesten entwässert der Fluss Mörrumsån den See. Bedingt durch seinen Fischreichtum ist der Åsnen auch ein beliebtes Angelgewässer. Man findet dort unter anderem Zander, Hechte, Barsche und Aale in großen Mengen. Es besteht auch die Möglichkeit von Asa aus mit einem Kanu über den Helgasjön, Alvesta und Huseby Bruk den gesamten Åsnen bis nach Tingsryd abzupaddeln, und von da weiter südwärts zur Mündung in den Mörrumsån in Blekinge. Unterwegs sind Übernachtungsplätze mit Schlafgelegenheit angelegt. Seit Ende Mai 2018 bildet das Gebiet um den Åsnen den 30. Nationalpark Schwedens und steht damit unter besonderem Schutz.(Wikipedia) Schweden


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