02. Juli / 1. Sehnder Wasserfest am Mittellandkanal

Sehnde ist eine Stadt mit vielen Ortsteilen, von denen die meisten durch den Mittellandkanal mit der Kernstadt verbunden sind. Im Februar 2000 kam man in den Reihen des VVS und des Kulturvereins auf die Idee, dass man ja mit Hilfe der beiden Wassersportvereine am Kanal (MBC und RGF) das 1. Sehnder Wasserfest am Mittellandkanal stattfinden lassen könnte. Zur Förderung des "Wir-Gefühls" in Sehnde sollten Sport und Spiel auf dem, neben dem und im Wasser beitragen. Als Veranstaltungsort wurde neben den beiden Vereinsgeländen von MBC und RGF auch der Spielplatz ins Auge gefasst. So kam es, dass wir Mitveranstalter des großen Sehnder Sommerfestes am 2. Juli wurden, einem Fest, das mit Plakaten und in allen örtlichen Zeitungen groß beworben wurde. Ein Fest, das ein paar Dimensionen größer werden sollte, als unsere bisherigen Vereinsfeste und das auf jeden Fall ein Erfolg werden sollte. Aus diesem Grund musste alles genau geplant werden. Viele Fragen geisterten uns durch die Köpfe: Was können wir als Verein überhaupt leisten? Was können wir unseren Gästen an kulinarischen Köstlichkeiten anbieten? Wer backt Kuchen? Was muss eingekauft werden? Wie könnte unser Programm auf dem Wasser aussehen? Wie soll die Wiese für die unterschiedlichen Stände und Bühnen aufgeteilt werden? Was ist mit Toiletten? Wie sieht es mit der "Personalplanung" aus? Und nicht zuletzt die Frage: Was passiert, wenn es regnet? An den ruderischen Darbietungen auf dem Wasser wurde schon Wochen vor dem Fest geprobt. Unter begeisterten und vergnügten Blicken wiederholten die Kinder und Jugendlichen unermüdlich die Figuren für das Wasserballett so lange, bis sie in der richtigen Reihenfolge und synchron klappten und übten verschiedene Kunststücke mit Einern und Doppelzweier ein. Dass bei schönem Wetter auch mal der eine oder andere baden ging, hob die Stimmung sowohl bei den Übenden als auch bei den Zuschauern! Während das Programm bei den Jüngeren am Tag vor dem Fest einigermaßen perfekt saß, waren die Älteren noch mit dem Bau eines Wasserskis und den damit verbundenen feuchten Testfahrten beschäftigten. Sollten wir vielleicht doch Rüdigers Surfbrett nehmen? Schon Tage vor dem großen Fest wurden die ersten Stände und der Getränkewagen auf unserem Gelände aufgebaut. Ein LKW-Anhänger wurde als Musikbühne hingestellt. Passend zum Thema des Festes lieferte Alsen ein Betonkanu - ein Meisterschaftsboot - an, das aber leider den Stabilitätsansprüchen der Betrachter nicht ganz standhielt: nur wenige Stunden nach dem Aufbau auf dem RGF-Gelände - und noch lange vor Beginn des Wasserfestes - brach der erste Beschlag ab, das Boot knallte in die Böcke und wies anschließend an verschiedenen Stellen bedenkliche Risse auf. Damit das Kanu das Wasserfest überhaupt noch erlebte, brachten wir vorsorglich "Bitte-nicht-berühren-Schilder" an. Der Clubraum wurde in einen Verkaufsraum verwandelt, denn von hier aus sollten Hot-Dogs, belegte Baguettes und Kuchen ihren Weg in die hungrigen Mägen unserer Besucher beginnen. Alle verfügbaren Zelte und Pavillons wurden gegen eventuell eintretenden Regen aufgebaut. Nachdem morgens noch hektisches Vorbereiten auf unserem Gelände herrschte, riesige Kuchenmengen angefahren und kleinere Hürden, wie die nicht gelieferten Baguettestangen durch die Firma Schäfer meisterlich genommen wurden, begann das 10-stüngige Programm pünktlich um 10 Uhr mit einer Schleusenfahrt auf der "Nicole B.". Nach einer tollen Musikdarbietung der C-Jam-Blues-Band (Warum hat es eigentlich gerade jetzt geregnet?!) wurde das Fest rund um das nasse Element um 11 Uhr offiziell durch Herrn Renner eröffnet. Mit einem Programm voller Attraktionen und nicht zuletzt einem traumhaften Wetter gelang es Jung und Alt - zum Teil auch mit dem Fahrrad - aus den Ortsteilen in die Kernstadt locken. Das Mammut-Programm war bunt gemischt und reichte von einer Rettungsstaffel mit THW, Feuerwehr, DLRG und einem richtigen Rettungswagen mit Tattü-Tatta, über Zauberei, Riesenmikado, verschiedene Kleinkunst-, Musik- und Gesangsdarbietungen, Modellschiffvorführungen, Foto- und Malwettbewerbsausstellung, Ruderbootvorführungen bis hin zur Skulpturenausstellung der Wassergeister zwischen den Geländen von MBC und RGF. Aber auch exklusivere Programmpunkte wie eine Theatervorführung der Landesbühne, ein Hafenkonzert der "Swing Company Hannover" und weitere Schleusenfahrten mit dem Fahrgastschiff "Nicole B." peppten das Programm auf. Die zahlreichen Besucher waren begeistert und brachten einen gesunden Appetit mit: Nachdem an den Grillständen alles aufgegessen war und unsere Kuchenberge (Ich habe noch nie in meinem Leben solche Kuchenmassen gesehen!) auf ein Minimum reduziert waren, fielen sie über unsere Brötchen und Hot-Dogs her, bis auch diese gegen 20 Uhr restlos vernichtet waren. Unsere Planung war im großen und ganzen aufgegangen! Mal abgesehen davon, dass der Bootskorso zum Abschluss der Veranstaltung durch den übermäßigen Alkoholgenuss (oder was es doch nur die Whiskytorte?!) unserer motorisierten Wassersportfreunde etwas dezimiert ausfiel und es doch einige Mühe kostete, die verzweifelt auf den Shanty-Chor wartenden Gäste gegen 20:30 Uhr davon zu überzeugen, dass die Herren des Shanty-Chors heiser sein (oder mit ihren Kumpels vom MBC die letzten Fässer leerten?!), war es doch eine ganz schön(anstrengend)e Veranstaltung geworden.
...und schließlich gab es ja auch noch den schönen blau-weißen Kugelschreiber zur Erinnerung an dieses rauschende Fest!!! (Karin Stender)


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