Elfsteden Roeimarathon in den Niederlanden 2015 Am langen Himmelfahrts-Wochenende sind die Studenten von RuderING wieder mit zwei Booten in die Niederlande gefahren um am "Elfsteden Roeimarathon" teilzunehmen. Dieser Marathon findet in einem präparierten Gig 2x+ in 24 Etappen über 210 km durch 11 Städte um Leeuwarden im Norden von Holland statt. An den Start gingen wir mit den Teams "New Kids Turbo" und "Bölkstoff", die mit jeweils 12 Ruderer vertreten waren und von zwei befreundeten Ruderern aus Lehrte und Chris aus Lüneburg unterstützt wurden. Bis kurz vor dem Start am Freitagabend haben wir die beiden Boote Trave und Oceana speziell für die lange Fahrt präpariert und optimiert: Lenzpumpen und Auftriebskörper, Wellenbrecher und Planen zwischen den Auslegern helfen gegen allzu viel Wasser im Boot. Brückenscheinwerfer und Stemmbrettbeleuchtung helfen auch in der Nacht die engen Passagen und Wechselstellen zu meistern. Rettungswesten, Stempelkarte, GPS-Sender usw. durften natürlich auch nicht fehlen. Am Freitag war es dann soweit. Um 20 Uhr fiel der Startschuss in Leeuwarden. Am Start wurden die ohnehin schon vollmotivierten Teams von Elektromusik des nahen Stadtfestes noch weiter auf gepuscht und es ging mit vollem Tempo ins Rennen. Das Team "New Kids Turbo" startete als 34. ins Rennen und präsentierte sich passend zum Motto natürlich wieder mit VoKuHiLa und Stirnband. "Bölkstoff" folgte mit der Startposition 46 unter einem dreifach gebrüllten "Bölk!" - "Stoff!" von dem Landteam. Auf der ersten Etappe ging es um alles, denn jeder wollte sich vom Feld absetzten um in Ruhe und vor allem mit Platz wechseln zu können. Hier waren beide Teams ziemlich gleich schnell und kam so mit fast mit dem Startabstand an der ersten Wechselstelle an, wo sie schon von der nächsten Mannschaft und dem Landteam erwartet wurden. An diesem Wechselort wurde mit größter Anspannung die Mannschaft ausgetauscht, da hier im Jahr zuvor der erste Bootsschaden auftrat und viel Zeit kostete. Doch der Wechsel verlief ohne Zwischenfälle und es ging weiter Richtung Dokkum. Die beiden Ruderer gaben wieder alles und zogen an so manchem Boot vorbei. Mit einsetzender Dämmerung wurde dann auch die nächste Wechselstelle erreicht und das Team wieder ausgetauscht. Um das letzte Stück bis nach Dokkum zur ersten Stempelstelle zu fahren. Von dort ging es wieder zurück. Doch diesmal bei völliger Dunkelheit. Nun kam an der Wechselstelle auch die selbstgebaute Erkennungsbeleuchtung zum Einsatz. Der Weihnachtsmann und auch das Lichtschwert waren so gut vom Wasser aus zu erkennen, dass das Rennteam ohne Probleme das Landteam fand und die Mannschaft wieder ausgetauscht wurde. Nun ging es auf eine der längsten Etappen. Wobei das Team "New Kids Turbo" hier schon den Kampf um jeden Meter zu spüren bekam. Da sie erst vom nachfolgenden Boot in den engen Kanälen angeschrien wurden, dass sie Platz machen sollten und schließlich von dem Boot abgedrängt wurden. Doch die Mannschaft ließ sich von so etwas nicht beeindrucken und die Steuerfrau gab alles, dass der Abstand nicht zu groß wurde. Doch manche muss man auch fahren lassen. Es war schließlich noch alles in dem Rennen drin. Die nächste Crew wartete schon wieder mit vollen Kraftreserven und nahm die Verfolgung wieder auf. Als nächstes ging es wieder zum ausrichtenden Ruderverein. Hier war leider die Abstimmung im Team nicht ganz glücklich und so musste ein Crewmitglied selbst die Stempelkarte abstempeln lassen. Auch ging hier leider eine Kopflampe baden. Doch davon ließ sich keiner irritieren und so ging es mit voller Kraft weiter auch wenn es schon spät in der Nacht war. An der nächsten Wechselstelle gab es dann auch den Ersten schrecken fürs Team "New Kids Turbo" denn ein Boot mit der Nummer 10 fuhr ihnen hinten ins Steuer. Doch zum Glück bleib es beim Schrecken und die neue Crew konnte die Fahrt wieder aufnehmen. Dieses Boot sollte nicht zum letzten Mal aufgefallen sein. Doch nun ging es erst einmal ungewiss weiter, da die nächste Wechselstelle nicht wirklich klar war, doch mit etwas Rücksicht von allen war auch hier das Wechseln kein Problem. Inzwischen ging das immer schneller, so dass wir uns auf die für den Steuermann anspruchsvollste Etappe durch Sneek begaben. Nach einigen Brücken, die so tief waren, dass man da nur im Boot liegend durchkam, begegnete uns die Nummer 10 wieder, und wieder fielen sie nur negativ auf, als sie uns vor der Brücke abdrängten und dann beim Wechsel massiv behinderten und dann auch noch als "Assis" beschimpften. Doch leider musste sich das nächste Team ihnen endgültig geschlagen geben, aber so war die Gefahr für unser Bootsmaterial wenigstens gebannt. Als nächstes ging es dann über das Slotermeer. Hier durften sich als erstes Mal die Abspannplanen und Lenzpumpen beweisen. Trotz allem, war aber nicht zu verhindern, dass bei völliger Dunkelheit so manche Welle ihren Weg ins Boot fand und die Crew komplett durchnässt an der nächsten Wechselstelle ankam. Doch die unerschrockene Steuerfrau ließ sich davon nicht abschrecken und steuerte auch die nächste Crew wieder über das Slotermeer. Während sich die Besatzung erfolgreich durch die nächsten Wellen schlug, waren die anderen neun Teammitglieder im Bus am regenerieren. Dabei wurde das vollbesetzte Gefährt zur fahrenden Ersatzbank, Umkleidekabine, Schlafcouch und Kantine, mit entsprechendem Mikroklima … Nachdem die zweite Wellenschlacht erfolgreich war, wurde es auch endlich wieder hell und durch sehr enge Kanäle ging es weiter bis nach Galamadammen. Hier wurde erneut gewechselt und die erste wirklich große Änderung der Etappen besprochen, da der Wind auf dem Weg bis zur Wechselstelle schon sehr stark war, sodass wir uns alle fühlten wie die Wikinger, wurde beschlossen die Mannschaft nach der Überquerung der Morra erneut auszutauschen. Doch sollte dieser Weg gar nicht mehr so schlimm sein. Doch da die nächsten schon warteten wurde wieder getauscht. Den nächsten planmäßigen Wechsel an der Stempelstelle Stavoren fand dann nicht statt, was sich als Vorteil erwies da es so schnell weitergehen konnte. Auf der nächsten Etappe wurde dann wieder gewechselt so dass wir mit einem weiteren Wechsel vor Hindeloopen wieder in unserem Etappenplan waren, ohne dass es eine sehr lange Etappe gab. Auf dem Weg nach Workum verpassten wir leider eine Kreuzung und sahen aus dem Augenwinkel nur, dass alle anderen da abbogen. Doch das Boot nach uns ließ uns vor, so dass es nicht viel Zeit kostete. So kämpfte sich das Team "New Kids Turbo" weiter Richtung Ziel und versuchte die Karlsruher hinter sich zu lassen. Doch dies gelang nicht wirklich, da inzwischen auch die Müdigkeit und die Anstrengung der letzten Stunden zu spüren waren. Doch es ging weiter an Bolsward vorbei nach Harlingen, wo die Mannschaft mit Schreck feststellte das kein Landteam zum Stempeln da war. Doch die Karlsruher standen helfend zur Seite. So ging der Kampf mit diesem ohne große Verzögerung auf dem Wasser weiter. An der letzten Wechselstelle könnte erstmals von einem minimalen Vorsprung unserer seits gesprochen werden. Doch das Landteam sagte schon, dass sie auch 5 Minuten nach uns gestartet wären. Doch unsere Finale Crew gab nochmal alles und ließ sich nicht von den Wellen abschrecken. Schließlich sind wir ja wie die Wikinger und Wellen aus Hamburg gewohnt. Wir waren dann auch deutlich früher im Ziel doch leider hat es knapp nicht für einen Sieg gegen die Karlsruher gereicht. Doch zufrieden war das Team "New Kids Turbo" mit einer Zeit von 19:54 allemal, sind sie doch als 11. ins Ziel gekommen. Das Team Bölkstoff hat es mit 21:35 Stunden auf den 35. Platz von 93 Teilnehmern gebracht. Dann gab es noch ein wohlverdientes Essen in Leeuwarden, bis dann alle müde in die Zelte krochen. Am nächsten Morgen wurde abgebaut und die Boote verladen. Ein Teil der Mannschaft machte sich auf direktem Weg zurück nach Hamburg, die anderen fuhren nochmal nach Sneek, wo sie den sonnigen Tag genossen und sich erst gegen Abend zurück auf den Nachhause weg machten. (Anja Gudorf und Johannes Kreuzer) |