Der Neubau

Darstellung des Neubauvorhabens

Der Neubau

Die Einweihung des neuen Geländes

Darstellung des Neubauvorhabens

Im Frühjahr 1992 wurden der von Bauausschuß und Vorstand ausgearbeitete Bauplan zusammen mit dem Finanzierungsvorschlag in der Jahreshauptversammlung vorgestellt und von den versammelten Mitgliedern ohne Gegenstimmen genehmigt. Als die Gemeinde Sehnde im April 1992 die Baugenehmigung erteilte, war dieses der schon so lange mit gemischten Gefühlen erwartete Startschuß.

Der Neubau

Nachdem im Juni 1992 die Auftragsbestätigung an die Firma 3 S gesandt worden war, konnte man im August die ersten Veränderungen am Grundstück in der Friedrich-Ebert-Straße erkennen. Dort wo später einmal die Gebäude stehen sollten, ragten Markierungspflöcke aus Wiese bzw. Zuckerrübenacker und am Kanal wartete die Betonplatte des Steges schon darauf, daß endlich Ruderboote an ihr anlegen würden. Bereits kurze Zeit später wurde mit schwerem Räumgerät das Gelände nördlich des Kanalbauer-Camps für das neue Vereinsheim geebnet. Die Firma Eggebrecht GmbH, Sehnde hob mit Baggern Gräben und Gruben aus und füllte diese mit Beton: die Streifenfundamente waren fertig.
Eine Blechhütte für die Lagerung von Werkzeugen wurde aufgestellt und ein Baustromanschluß ließ uns schon bald ein Licht aufgehen.
Außerdem gab ein Bauschild darüber Auskunft, daß es sich bei den entstehenden Gebäuden um eine "Rudersportanlage" handelte.
In den nächsten Wochen wurden im - ersten großen Arbeitseinsatz der Vereinsmitglieder - Gräben für Ver- und Entsorgungsleitungen gegraben. Eine Arbeit, die sich als schwerer erwies, als wir dachten: Schnell wurden die Schuhe höher, die Schaufeln schwerer und auch mit der Spitzhacke kam man nicht so recht voran: Wir hatten es mit Lehmboden zu tun und bereits kurz nach Baubeginn wußten wir, daß wir mit dem Lehmboden noch unsere Freude haben würden!
Viele Mineralwasserflaschen, Kuchen oder Blasen an den Händen später waren die Ver- und Entsorgungsleitungen im Bereich der Häuser gelegt und die Arbeiter der Firma Eggebrecht konnten die Fundamente für Clubhaus und Bootshalle fertigstellen. Bereits jetzt konnte man deutlich sehen, wo später einmal die Skulls und Riemen ihren Platz haben würden.

Die Hallen im Bau Anfang Oktober kam ein LKW der Firma 3 S Selbstbau GmbH & Co. aus Göttingen und brachte die Betonteile für unsere beiden Gebäude. In nur 11 Tagen bauten 2 Arbeiter von 3 S die Hallen fix und fertig auf, zuerst das Clubhaus und anschließend die Bootshalle.

Nach Abschluß der Aufbauarbeiten wurden die Versorgungsleitungen für Gas, Wasser und Strom außerhalb der Häuser verlegt. Der Stromversorgungskasten mit Hauptanschluß und Stromzähler wurde installiert. Nur kurz später kam der Gasanschluß und wurde in einer eigens für diesen Zweck einen Tag vorher gebauten Mauer befestigt. Der Anbau des Wasserzählers wurde aus Frostgefahr auf das nächste Frühjahr verschoben. Bis dahin konnte Wasser, wie schon zuvor, über das Camp bezogen werden.

Die Hallen waren im Rohbau fertig, als Ende Oktober 1992 das letzte Abrudern auf dem Gelände an der Eisenbahnbrücke begangen wurde. Mit mehreren Booten ruderten wir die 500 Meter in Richtung Osten, legten am neuen Steg an und vollzogen damit einen symbolischen Umzug auf das neue Vereinsgelände. Die Anwesenden begutachteten den Baufortschritt und stießen vereinsintern auf die neuen Gebäude an. Bedingt durch die kalte Jahreszeit zog es damals aber alle schnell wieder zurück zu Kaffee, Tee und Kuchen an den Kamin ins alte Clubhaus. Am 16. November 1992 wurde, als erstes kleines Fest im neuen Revier, das Richtfest im Rohbau des Vereinshauses gefeiert. Mit Vertretern der Städte Sehnde und Lehrte, sowie mit Mitgliedern und Freunden des Vereins wurde eine kleine Feierstunde abgehalten. Nach einem Rundgang über das Gelände wurde dann mit Sekt und belegten Brötchen auf die Zukunft in den neuen "Mauern" angestoßen. Damit unsere Gäste nicht vollends im Lehm versanken, hatten wir noch wenige Tage zuvor provisorische Wege aus Platten und Holzbohlen gelegt. Nur einen Tag später, am 17. November 1992 fand das letzte Haxenessen im alten Vereinsheim statt. Es war mit 50 Teilnehmern sehr gut besucht.

Im Winter bewaffneten wir uns mit Drahtbürsten und Rostschutzfarbe und machten uns über die Stahlträger in beiden Häusern her. Diese Arbeit stellte sich auf Gerüst oder Leiter manchmal als sehr wackelige Angelegenheit heraus und schon bald war alles mit grauen Farbtupfern übersät.
Im Februar 1993 baute Ekkehard Borggräfe gemeinsam mit seinem Sohn Carsten, Lutz Kotter und Torsten Kuhl die beiden Hallentore. Die Bootshalle war von nun an abschließbar.
Anfang 1993 mußten wir unsere Arbeiten auf dem neuen Gelände für ein Wochenende unterbrechen, denn das alte Vereinshaus stand kurz vor dem Abriß und mußte geräumt werden. Geschirr und jeglicher Kleinkram wurden in Kartons verpackt und in den Umkleidekabinen der alten Halle verstaut. Stühle und anderes noch brauchbares Mobiliar wurden ebenfalls in die Halle geschleppt. Unbrauchbare oder kaputte Möbel wanderten zusammen mit Sesseln und Sofas auf den Sperrmüll. Zu guter Letzt lösten wir noch die Vertäfelung, denn wir wußten ja nicht, wozu wir das Holz noch mal gebrauchen konnten.
Die verstellbaren Bootslager für die neue Halle entstanden, wie die Hallentore, nach einem Plan von Ekkehard Borggräfe und wurden mit mehreren Helfern vom RGF an einem Wochenende im Frühjahr 1993 bei Ekkehard in Hänigsen zugeschnitten und geschweißt. Die Halterungsschienen wurden später in der Halle befestigt. Anfang April war es dann soweit: Das alte Vereinshaus wurde dem Erdboden gleichgemacht. Einen Tag zu früh, so daß die enttäuschten Videofilmer und Fotografen nur noch den Schutthaufen aus Holz und Steinen vor die Linsen bekamen.

Viel Zeit zum traurig sein blieb aber nicht, denn die Halle mußte dringend für den Ruderbetrieb hergerichtet werden. Zunächst trennten wir den hinteren Teil der Bootshalle durch eine Holzwand ab. Dieser spätere Werftbereich wurde mit Hilfe eines Garderobengestelles, mehreren alten Decken und einigen Holzbänken provisorisch zu zwei Umkleidekabinen umfunktioniert.
Die Bootslager bekamen mit Rostschutzfarbe und Auflagehölzern den letzten Schliff, die Skull- und Riemenhalterungen wurden über den Gruben angeschweißt und dann konnten Boote und Skulls einziehen. Alles was man zur Aufnahme des Ruderbetriebes brauchte, wurde in die neue Halle transportiert und bekam dort einen neuen Platz zugewiesen. Pünktlich vor der ersten Rudersaison bauten uns die Kanalbauer unter der Leitung von Herrn Könke einen Weg von der Halle zum Steg und ebneten die sich bis dahin auftürmenden Schuttberge ein.
Nachdem zum Anrudern am 1. Mai 1993 noch Stühle, Tische, Bänke und Geschirr aus der alten Halle geholt worden waren, konnte das erste - interne - Anrudern auf dem neuen Gelände stattfinden. Da die Betonplatte des Steges ohne die von uns geplante Holzbeplankung noch etwas zu niedrig war und alle Ruderer beim Einsteigen in die Boote nasse Füße bekamen, behalfen wir uns kurzerhand mit zwei Holzpaletten. Das Geschirr mußte noch in großen Plastikschalen abgewaschen werden und auch unser "5-türiges Einsitzer-WC mit Eimerspülung" entsprach noch nicht ganz unseren Vorstellungen von sanitären Anlagen, aber für den Anfang genügte es.

Im späten Frühjahr begannen wir mit der Stegbeplankung. Da erst eine Unterlattung in der Betonplatte des Steges befestigt werden mußte und dann jedes zu bohrende Loch mit vier verschiedenen Bohrern bearbeitet werden mußte, dauerte es von Mai bis Oktober, bis der Steg so aussah, wie wir ihn heute vorfinden. 2/3 der Fläche wurden mit einer Holzbelattung versehen und das hintere Drittel wurde mit Lochsteinen und Waschbetonplatten ausgelegt. Links neben dem Vereinshaus legten wir eine Rasenfläche an und pflanzten die ersten Büsche und Bäume zur Verschönerung der Anlage.
Während am alten Gelände die Spundwände etwa dort eingerammt wurden, wo einmal die Veranda des Clubhaus gewesen war, neigte sich die erste Rudersaison in den neuen Räumlichkeiten ihrem Ende entgegen. Der Herbst 1993 wurden "STEINE" bei uns groß geschrieben: Im Oktober bekamen wir durch die freundliche Vermittlung von Herrn Fischer von der BEB Erdgas und Erdöl GmbH 6 LKW-Ladungen Verbundpflaster für Terrasse und Waschplatz, mehrere Rollen Zaun und eine Straßenlaterne mit Fundament geschenkt. Tagelang wühlten alle verfügbaren großen und kleinen Mitglieder Steine aus dem Sand auf den Lkws und stapelten sie zu ansehnlichen Blöcken auf und mehrfach wieder um.

Die Wände im Clubhaus wurden im Oktober/November 1993 von der Firma Eggebrecht GmbH eingezogen. Von da an war das Haus unterteilt in einen winkeligen Flur, von dem ein großer Clubraum mit angrenzender kleiner Abstellkammer, ein kleiner Heizungsraum, Damen- und Herren-WC sowie der noch ungeteilte Umkleideraum abgingen. Von den zukünftigen Umkleiden aus waren die Räume für die Duschen zu betreten.
Nachdem der Dachdecker den von Jochen Strehlau und Frank Zimmer im September aufgesetzten Schornstein begutachtet und die Löcher im Dach ordnungsgemäß abgedichtet hatte, legte die Heizungsfirma Karl Weymann GmbH, Lehrte im November mit der Vorinstallation der Heizungs- und Sanitäranlagen los. Leider blieb es bei der Vorinstallation, so daß wir über den Winter mit einem Ölofen heizen mußten und die Toilette, die sich zwar mittlerweile in einem richtigen Raum befand, auch weiterhin mit Eimerspülung betrieben werden mußte.
Während sich Jörg Kaufmann an die Erstellung eines Planes für die Elektroleitungen machte, bewaffneten wir anderen uns mit Akkuschrauber, Stichsäge, Küchenmesser und Tacker und machten uns im nun folgenden Winter an die Isolierung der Umkleiden und des Clubraumes. Aus Holz und Dämmatten wurde auf einem selbstgegossenen Fundament die Trennwand zwischen den beiden Umkleiden gefertigt. Als die für die spätere Vertäfelung notwendige Konterlattung an allen Wänden angebracht war, wurde die Decke im gesamten Haus mit dicken Balken abgehängt und ebenfalls isoliert. Diese Arbeiten gestalteten sich auf dem sehr engen Dachboden etwas schwierig, zumal es direkt unter dem Dach sehr kalt war. Bei der Kälte im Haus waren wir immer froh, wenn wir die durch einen leeren Akku entstandene Zwangspause zum Aufwärmen an der Teetasse und am Ölofen nutzen konnten. Außerdem sorgten Susanne Strehlau und Kurt Hänsel immer für ausreichende Mengen an Kuchen. Während die Materialberge stetig schrumpften, fand das Haxenessen 1993 im Gemeindehaus der ev. Kirche in Sehnde statt.

Durch das Einbringen von Estrich im Clubhaus hatte das Steigen über Wasser- und Heizungsrohre im April ein Ende. Pünktlich zum Anrudern 1994 wurden die Fliesenarbeiten auf dem Boden im gesamten Haus und an den Wänden in WC's und Duschen durch die Firma Willi Braatz GmbH, Hohenhameln abgeschlossen.
Die Umkleidekabinen wurde aus der Halle in die für diesen Zweck vorgesehenen Räumlichkeiten im Clubhaus verlagert. Am 1. Mai 1994 präsentierten wir uns auf dem neuen Gelände zum ersten Mal der Öffentlichkeit. Unter dem Blick vieler interessierter Besucher und mit drei neuen Booten, die auf die Namen "Diogenes", "Freund Mücke" und "Nero" getauft wurden, starteten wir in die neue Saison. Wie üblich gab es Kaffee und Kuchen im mittlerweile schon recht gut eingerichteten und vor allem warmen Clubraum.

Im Juni 1994 dichteten wir die Fassaden beider Häuser ab, grundierten sie und strichen sie in einem freundlichen Grau und Blau wetterfest an.
Im Juni wurden die Zwischenwände für die Toiletten eingebaut, und die Abschlußarbeiten an den Sanitäranlagen vorgenommen, so daß wir fortan über anständige Toiletten verfügten.
Im Juli wurde der Kanalausbau in Sehnde fertig und ARGE MLK-SEHNDE II baute ab. Als Dank dafür, daß wir das Camp so lange auf unserem Grundstück beherbergt hatten, richteten sie das Gelände nach unseren Wünschen her. Mit Bagger und Raupe wurden die noch verbliebenen Hügel glatt über das Gelände verteilt und einen neuen, eigenen Weg zum Steg bekamen wir auch.
Die roten Bodenfliesen im Clubhaus mußten mit Säure vom Zementschleier befreit werden und anschließend mit einem Klinkeröl versiegelt werden.
Das Gelände und die Gebäude waren nun soweit fertig, daß wieder ein improvisiertes Ferienpaßzeltlager stattfinden konnte. 13 Jungen und Mädchen aus Lehrte und Sehnde zelteten auf der Wiese neben dem Clubhaus und lernten an einem Wochenende das Rudern.


Der Erdbohrer im Einsatz Im September brachten Ekkehard Borggräfe und Frank Zimmer die letzten Skull- und Steuerhalterungen in der Halle an, bevor es im September und Oktober in der nächsten Großaktion darum ging, rund um das Gelände Zaunpfähle zu setzen. Hierbei machte uns der Lehmboden auf dem Gelände wieder viel Freude und auch Bauschutt, der unberechtigt auf dem Gelände abgeladen worden war, machte die Sache nicht leichter. Während die Männer die Löcher mit einem Erdbohrer der Hastra in den Boden bohrten, nutzen wir Frauen unser besseres Augenmaß und befestigten die Zaunpfähle in einer geraden Linie mit Beton im Boden.
Da Ruderkamerad Walter Schnerwitzki zur gleichen Zeit damit befaßt war, die Wand der Anhängergarage zu mauern, kam der Betonmischer gar nicht zum Stillstand. Am Ende des ersten Tages hatten wir 60 Pfähle auf der Ost- und Nordseite des Geländes gesetzt. Zur Belohnung gab es Tee und frisch gebackenen Kuchen für alle.
Im Clubhaus wurden die Holz- und Glastüren zu den einzelnen Räumen von der Firma Eggebrecht GmbH eingebaut. Als am 15.11.1994 das erste Haxenessen im neuen Clubhaus stattfand, hatten wir 3368 Arbeitsstunden hinter uns. Die Umkleideräume, die Elektrik im ganzen Haus mit Ausnahme des Clubraumes, sowie Fliesen und Sanitäranlagen waren fertig. Heizung und Warmwasserbereitung funktionierten einwandfrei.

Die Wände in den Umkleiden und an der Fensterfront im Clubraum vertäfelten wir im darauffolgenden Winter mit naturfarbenem Holz. Außerdem befaßten wir uns mit den letzten Dämmarbeiten, den Fensterverkleidungen und mit der Elektrik.
Im Frühjahr 1995 machten wir uns an die Gestaltung der Außenanlagen. Da das Gelände nicht mehr lange so kahl aussehen sollte und wir von einer Wiese mit Obstbäumen träumten, pflanzten wir überall auf dem Rasen Büsche und Bäume an.
Mehrere Arbeitstage im Sommer und Frühherbst beschäftigten wir uns damit, den Zaun an den Pfählen zu befestigen und als wir damit fast fertig waren und nur noch das letzte Stückchen direkt am Wasser fehlte, konnten wir oben wieder von vorne anfangen: an der Nordseite des Geländes war der Spanndraht auf allen drei Ebenen in regelmäßigen Abständen durchgekniffen worden. Enttäuscht über die unnötige Zerstörung machten wir uns von neuem an die Arbeit und ersetzten die kaputten Drähte.
Die Decken in den WC's, den Duschen, den Umkleiden, dem Flur und zuletzt dem großen Clubraum vertäfelten wir im Winter. Dabei prägten sich uns die auf Zetteln oder Holzstückchen neben unserer Arbeit befestigten, gutgemeinten Ratschläge wie "Erst überlegen, dann sägen!" oder "Narrenhände zersägen Tisch und Wände!" gut ein und auch der "schleichende Knick" ist wohl jedem von uns noch heute ein Begriff.
Im Januar 1996 wurden die Bänke und Hakenleisten für die Umkleiden geliefert und Dieter Müller flieste die Wand in der Küchenzeile.

Als wir im Februar 1996 feststellen mußten, daß die Spanndrähte von unserem Zaun dieses Mal auf allen drei Geländeseiten durchtrennt worden waren und in Höhe des Steges sogar ein ganzes Zaun-element entfernt worden war, waren wir traurig über soviel Zerstörungswut.
Alles weitere ging Schlag auf Schlag: im April wurde die Einbauküche aufgestellt und eingerichtet, Lampen wurden gekauft und im Clubraum angeschlossen, Zierleisten wurden an der Deckenvertäfelung angebracht und zu guter Letzt wurde der erste Teil eines Tresens gebaut, der den Küchenbereich vom übrigen Clubraum abtrennte. Auf ihm fand unser neues Telefon gleich einen idealen Platz.

Im Sommer wurden endlich die seit 1993 herumliegenden Pflastersteine ihrem eigentlichen Verwendungszweck zugeführt: Firma Gawel, Sehnde pflasterte mit ihnen die Terrasse, den Waschplatz und den Boden der Anhängergarage. Nachdem wir Rechnungsprüfungen und Bauabnahme hinter uns hatten und die Beete an der Terrasse bepflanzt waren, konnten wir unsere Rudersportanlage am 24. August 1996 mit einer offiziellen Festveranstaltung und einem großen Sommerfest zünftig einweihen.
Zu Ostern 1997 bauten wir unter Anleitung von Holger Rathmann über der Terrasse eine Pergola, im Winter 1997/1998 wurde - ebenfalls unter Holgers Leitung - die Werft ausgebaut. Seit Mai 1999 ist ein Tor vor der Anhängergarage.
Zur Einweihung beliefen sich die Baukosten auf DM 584.000,-, die durch öffentliche Zuschüsse der Städte Lehrte und Sehnde, des Landkreises Hannover und des Landessportbundes (zusammen DM 338.000,-), durch Spenden in Höhe von DM 18.000,-, Eigenmittel in Höhe von DM 150.000,- und durch 5.183 Arbeitsstunden (entsprechen etwa DM 78.000,-) finanziert wurden.

Die Länge dieses Artikels macht deutlich, wieviel Arbeit in unserem neuen Domizil steckt und welchen hohen Stellenwert das Bauvorhaben in den letzten 15 Jahren unserer Vereinsgeschichte einnimmt. Nach vier Jahren, in denen der Sport und die Pflege des Bootsmaterials zurückgestellt werden mußten, liegen nun Jahre vor uns, in denen wir unsere Rudersportanlage dazu nutzen können, diese Rückstände wieder aufzuholen.

Die folgende Übersicht zeigt, in welchem Maße sich die Mitglieder in den Neubau eingebracht haben. Insgesamt sind über 5000 Arbeitsstunden geleistet worden. Arbeitstunden

Die Einweihung des neuen Geländes

Als der Innenausbau der Gebäude und die Gestaltung der Außenanlagen soweit abgeschlossen war, beschlossen wir, unsere Rudersportanlage am Samstag, den 24. August 1996 in einem großen Rahmen feierlich einzuweihen.
Wochen und Monate vor dem Termin fingen wir mit den ersten Planungen und Bestellungen an und am Tag vor dem Fest wurde noch bis spät in die Nacht auf dem Gelände vorbereitet und geschmückt. Schließlich sollte alles sauber sein und in voller Pracht erstrahlen.
Der Tag startete um 11 Uhr mit einer Festveranstaltung in der feierlich geschmückten linken Hälfte der Bootshalle. Zahlreich erschienen die Vertreter der Kommunen und die Verantwortlichen der Sportverbände. In ihren Grußworten bewunderten sie die schöne Anlage und lobten die Bereitschaft zur Eigenleistung in unserem Ruderverein. Als Betrag des Vereins trugen Silvia Warnecke und Jochen Strehlau die Baugeschichte in einem lustigen und informativen Dialog vor und bedankten sich am Ende im Namen aller Mitglieder für die materielle und ideelle Unterstützung von vielen Seiten, ohne die die Einweihung der neuen Rudervereinsanlage wohl nicht so schnell möglich gewesen wäre.
Musikalisch wurde die Veranstaltung durch ein Gitarrenquartett der Musikschule Ostkreis Hannover e.V. unter der Leitung von Eberhard Ladewig untermalt.
Im Anschluß an die Feierstunde vollzogen der Sehnder Bürgermeister Herr Henkel und sein Lehrter Kollege Herr Schmezko den eigentliche Einweihungsakt:

Sie durchschnitten gemeinsam ein blau-gelbes Band vor der rechten Hallenhälfte und machten damit den Weg frei für einen Junior-Vierer, der nun stellvertretend für alle anderen den Ruderbetrieb auf der neuen Anlage offiziell aufnahm. Die Vereinsflagge wurde gehißt und nachdem die Gäste durch die Häuser und über die Anlage geführt worden waren, konnten sie sich bei einem Stehempfang an Sekt und Schnittchen laben.
In der Mittagspause wurde alles umgebaut: Die Halle wurde von der Bestuhlung befreit und für die abends geplante Bootshallendisko hergerichtet. Im Clubraum wurde das Kuchenbuffet aufgebaut. Auf der Wiese errichteten die Jugendlichen zahlreiche Spiele für das um 15 Uhr folgende große Sommerfest und auch am Preistisch wurde noch einmal kontrolliert, ob alle Gegenstände korrekt bepunktet worden waren.

Die Spielwiese Pünktlich zum Besucheransturm war alles fertig. Die Großen genossen Kuchen und Kaffee in der Sonne auf der Terrasse, während die Kleineren sich an den verschiedenen Geschicklichkeitsspielen von Dosenwerfen über Torwandschießen bis hin zum Wettangeln versuchten und dabei Punkte für Preise vom Preistisch sammelten. Immer wieder kontrollierten die Kinderaugen, ob der von ihnen begehrte Preis noch da war oder ließen nachrechnen, wie viele Punkte ihnen noch fehlten.

Neben den Spielen auf der Wiese gab es für die ganz Kleinen die Möglichkeit im Bastelzelt unter Anleitung Gipsfiguren zu formen und zu bemalen, sich am Schminkstand das Gesicht lustig verwandeln zu lassen oder in der Halle eine Ansteckbutton selber zu bemalen und anschließend zu pressen.
Die unschlagbaren Höhepunkte des Festes waren aber die von den Vereinsmitgliedern vorbereiteten Aktivitäten auf dem Wasser. Birgit Flohr hatte wochenlang gemeinsam mit vier Jugendlichen ein Wasserballett einstudiert, bei denen diese mit vier Einern und in Kreppapier-Röckchen tolle Formationen zu Musik vorführten. Die Zuschauer waren begeistert.
Neben dem Spaß, sich selber sportlich auf dem Wasser betätigen zu können, war wohl auch die Hitze daran Schuld, daß das mit Kopf und Schwanz geschmückte Drachenboot sich vor Andrang kaum retten konnte. Die 22 Plätze in dem Boot waren so begehrt, daß es gleich 9 mal zu kurzen Paddelfahrten auf den Kanal starten mußte.
Als am Abend die etwa 500 Sommerfestgäste das Gelände in Richtung Heimat verließen, war das Fest für die Mitglieder noch nicht zu Ende: Nach ausgiebigem Grillen in der lauen Abendluft startete in der geschmackvoll beleuchteten Bootshalle eine Bootshallendisco für Mitglieder und Freunde des Vereins, zu der sich auch im Laufe des Abends noch einige Nachbarn gesellten.



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