Anrudern 2018
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Zeitungstext:

Ruderer lassen ihre Boote zu Wasser
Saisonauftakt beim RGF mit Taufe und Fahrtenabzeichen / Verein plant Erweiterung und neue Halle (Von Katja Eggers)

Die Wilhelm-Busch-Flotte des Rudervereins für das Große Freie (RGF) Lehrte/Sehnde hat Zuwachs bekommen. Boot Nummer 55 heißt "Virtuos". Joachim Brandt, Vorsitzender des Regionssportbundes Hannover, hat den schnittigen Einer am Sonntagnachmittag beim Anrudern auf dem Vereinsgelände an der Friedrich-Ebert-Straße mit Sekt getauft. Dort soll in der Zukunft Großes passieren: Der Ruderverein will anbauen. Weil nicht nur die Wilhelm-Busch-Flotte stetig größer wird, sondern auch die Mitgliederzahl steigt und mittlerweile bei rund 160 liegt, benötigt der Verein eine weitere Bootshalle und mehr Platz im Clubhaus. Geplant ist unter anderem ein Kraft- und Trainingsraum. Derzeit führt der Verein Gespräche zur möglichen Finanzierung. Den neuen Einer hat der Verein hingegen günstig und gebraucht erworben. Wie es für ein RGF-Boot Tradition ist, stammt der Name aus einer Geschichte des Dichters Wilhelm Busch und geht dort auf einen virtuosen Klavierspieler zurück.
Brandt hatte sich vor der Taufe sichtlich beeindruckt gezeigt von den sportlichen Ergebnissen des Vereins. Die 116 Ruderer haben in der Saison 2017 zusammen exakt 52394 Kilometer zurückgelegt. "Ihr schlaft vermutlich auch in den Booten", sagte Brandt augenzwinkernd. RGF-Chef Heinrich Matthies listete zudem auf, dass die Ruderer an 17 Wettkämpfen teilgenommen haben und dabei 50-mal den ersten, 39-mal den zweiten und 32-mal den dritten Platz belegt hatten. Die Mitglieder hätten für ihren Verein zudem an die 7000 freiwillige Arbeitsstunden absolviert. "Das entspricht einer Leistung von vier bis fünf Vollzeitarbeitskräften oder 250000 Euro", erklärte Matthies. Die sportlichen Leistungen spiegelten sich auch in diesem Jahr wieder in den Fahrtenabzeichen wider. Jugendliche und Erwachsene erhielten sie am Sonntag für ihre erruderten Kilometer. Jeder Einzelne wurde bei der Übergabe mit jeder Menge anerkennendem Beifall bedacht. Großes Lob ging unter anderem an Ronja Kampmann (Jahrgang 2001). Sie hatte im vergangenen Jahr bei der Deutschen Jugendmeisterschaft Bronze im Niedersachsen-Vierer geholt. Beim Anrudern durfte Ronja denn auch mit dem frisch getauften Einer aufs Wasser.
Insgesamt formierten sich beim Anrudern zehn Boote auf dem Kanal. Das Startzeichen gab dieses Mal Sehndes stellvertretender Bürgermeister Hartmut Völksen. Er vertrat Sehndes Stadtoberhaupt Carl Jürgen Lehrke. Die Grußworte hatte zuvor Lehrtes Bürgermeister Klaus Sidortschuk gesprochen. Die Stadtoberhäupter wechseln sich mit dem Startzeichen und der Rede jährlich ab. Sidortschuk lobte nicht nur die erfolgreichen Sportler des Rudervereins, sondern auch die vielen ehrenamtlichen Helfer. "Mein besonderer Dank geht auch an die Helden des Alltags", betonte Sidortschuk. Das Vereinsgelände direkt am Kanal nannte er "ein fantastisches Stückchen Erde". (Katja Eggers - HAZ)


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