... und wieder wurde der Rekord gebrochen!

Am Wochenende des 31.7./1.8.2004 fand einmal mehr das alljährliche 24-Stunden-Rudern der DRUM 80 (Die Ruder-Union Marathon von 1980 e.V.) statt, zu dem wieder etliche Mannschaften gemeldet hatten. Bezeichnend für dieses Jahr war die Teilnahme von diversen gemischten Mannschaften im Spitzenbereich. Scheinbar finden immer mehr Ruderinnen Gefallen an der Quälerei über 23,5 Stunden regattamäßigem Rudern innerhalb einer Mannschaft, in denen nur die Mannschaftsmitglieder untereinander tauschen können. Doch diese Ruderinnen sind offenbar topfit für das Langstreckenrudern.

Alle Favoriten hatten wieder gemeldet – wohlgemerkt aber in gemischten Mannschaften mit jeweils einer Frau im Boot. Im letzten Jahr hatte eine Mannschaft aus Karlsruhe / Bonn / Leverkusen den Rekord von 242 km auf 263 km hochgeschraubt und konnte sich damit im Guinnes-Buch der Rekorde eintragen lassen. Das war eine einmalige Leistung, von der man annehmen konnte, dass sie so schnell nicht übertroffen wird. Doch bei guten 90 Kilometern lag eine ebenfalls schon in Berlin sehr erfolgreiche Mannschaft vom Bonner RV/WSV Honnef zeitgleich mit dem Vorjahressieger. Hier konnte man schon ahnen, dass diese Drei versuchen werden, das Unmögliche zu schaffen, einen neuen Rekord aufzustellen. Dabei hatten sie gute Voraussetzungen: Das Wetter war gut, der Wind schwach, nur die Motorbootwellen machten etwas zu schaffen.

Zu diesem Zeitpunkt war das Feld doch schon ziemlich auseinander gerissen. Das zweite Boot lag gute 20 Minuten zurück, in entsprechenden Abständen folgten alle weiteren Boote. Hier muss auch einmal angemerkt werden, dass alle Boote im Zeitlimit blieben und wenigstens die 115 km bis zur Zwangsmittagspause erruderten und damit die schwere DRUM-Medaille in Empfang nehmen konnten.

Dass sich die Technik des Wechselns der Steuerleute doch immer wieder verbessern lässt, zeigte uns die Siegermannschaft mit Ted Drews (Bonner RV), Barbarella Gräf und Thorsten Jonischkeit (beide WSV Honnef), die immerhin auf eine Durchschnittsgeschwindigkeit von 11,4 km/h kam. Es wurde nicht am Steg gewechselt, sondern während der Fahrt. Nach der Wende wird das Boot zum Laufen gebracht, und ehe es zum Stillstand kommt, ist die Kletterpartie von Eins auf den Steuermannsplatz und umgekehrt beendet. Rein in die Schluppen und weitergerudert. Das bringt addiert mindestens ein Plus von 8 Minuten und damit wieder ein paar Kilometer mehr. Diese gemischte Mannschaft schaffte es also, den Rekord um 5 km auf 268 km aufzustocken. Da es sich nun auch noch um eine gemischte Mannschaft (Hut ab vor dieser Leistung) handelte, fragt man sich, ob es die fliegenden Wechsel waren, die den Sieg ausmachten oder aber „Power-Barbarella“ vom WSV Honnef das Ergebnis ermöglichten. Der Einfachheit halber schieben wir diese tolle Leistung doch lieber der gesamten Mannschaft zu, die sich offenbar erfolgreich auf das 24-Stunden-Rudern vorbereitet hatte.

Zweite wurde mit 242 Kilometern der Karlsruher RV mit Sybille Roller und Matthias Auer zusammen mit dem Bonner RV mit Christian Klandt. Dritte Mannschaft mit 233 Kilometern waren Ralph Gottschald und Andreas Bienick aus Wiesbaden-Biebrich sowie Klaus Uwe Klobedantz vom Kölner Klub für Wassersport. Genaueres erfährt man über www.ruder-union-marathon.de.

Hier die Ergebnisse:

1. Platz: Ted Drews (Bonner RV), Barbarella Gräf und Thorsten Jonischkeit (beide WSV Honnef) mit 268 km (6:00 Uhr)
2. Platz: Sybille Roller und Matthias Auer (beide Karlsruher RV Wiking), Christian Klandt (Bonner RV) mit 242 km (5:31 Uhr)
3. Platz: Ralph Gottschald und Andreas Bienick (beide RG Wiesbaden-Biebrich), Klaus Uwe Klobedantz (Kölner C f W S) mit 233 km(5:54 Uhr)
4. Platz: Klaus Peukert (RCO Hennigsdorf), Michael Knoblauch (Berliner RG), Peter Schur (BRC Hevella) mit 220 km (5:47 Uhr)
5. Platz: Frank Scherbarth, Uwe Witt, Lutz Roscher (alle RG Grünau) mit 208 km (5:52 Uhr)
6. Platz: André Barth, Thilo A. Coblenzer, Jens Reimann (alle Creuznacher RV v. 1876) mit 203 km (5:43 Uhr)
7. Platz: Martin Kühn, Ingmar Ostermann, Jens Thilo-Pfeiffer (alle Bremer RV v. 1882) mit 177 km (4:47 Uhr)
8. Platz: Barbara Arnold, Christian Schulze (beide RGF Lehrte/Sehnde), Oliver Stöcker (Mülheimer Wassersport Köln) mit 151 km (23:32 Uhr)
9. Platz: Thomas Haarhoff (RG Reinfeld), Antje Kläner, Hartmut Lindner (WSV Wildeshausen) mit 141 km (1:21 Uhr)
10. Platz: Alexander Winkel, Oliver Jonas, Sven Schlinghoff (alle RV Collegia) mit 128 km (22:47 Uhr)
11. Platz: Rüdiger Halupczok, Lutz Kotter (beide RGF Lehrte/Sehnde), Reinhard Schulz (Mülheimer Wassersport Köln) mit 115 km(16:38 Uhr)

Peter Preißler

 


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