14.-16. April: Teil 2 "Wir rudern nach Berlin" Niegripp - Berlin

Teilweise durchnässt aber auf jeden Fall gut durchkühlt erreichen wir nach einer Schleuse dann unseren Platz für die Mittagspause den Sporthafen Genthin. Leider ist hier noch alles im Winterschlaf und wir haben keine Möglichkeit uns aufzuwärmen. Aber immerhin stärken können wir uns und der Regen hat mittlerweile auch aufgehört. Jammern hilft nichts, also ab ins Boot und weiter. Über die Schleuse Wusterwitz erreichen wir dann den Plauer See und werden auch hier schon empfangen. 55 km liegen heute hinter uns. Wir freuen uns auf ein warmes Clubhaus, aber leider funktioniert die Heizung nicht. Allerdings bekommt der herbeigerufene Heizungsmonteur die Sache schnell in den Griff und so können wir diesen Abend dann doch in einem beheizten Clubraum mit Puten-Ananas-Curry und Reis und dazu leckeren Rotwein ausklingen lassen. Und das Beste kommt ja bekanntlich zum Schluss. Wir haben einen tollen Gästeraum mit Betten in dem wir schlafen können. Eine sehr erholsame Nacht. Am nächsten Morgen wachen wir ausgeruht auf. Dieses Mal lassen wir es uns so richtig gut gehen. Die vorbestellten Brötchen abgeholt, Eier und Kaffee gekocht, der O-Saft auf den Tisch und ausgiebig frühstücken. Für heute ist Sonnenschein angesagt, kaum zu glauben nach einem Tag wie gestern. Um 9:30 Uhr starten wir dann wieder auf den Plauer See. Vorbei am Barockschloss geht es auf die Brandenburger Niederhavel und eigentlich in die Sportbootschleuse wo wir bei der Zufahrt ein "Gesperrt" Schild entdecken. Also ein kurzer Anruf: die Sportbootschleuse ist noch nicht im Sommerbetrieb, wir müssen also unsere Strecke kurzfristig umdenken. Schade, denn so durchkreuzen wir Brandenburg nur am Stadtrand. Über den kleinen Beetzsee geht es dann zur Vorstadtschleuse die uns auf die Havel hochschleust. Die Havel fließt durch einige Seen und so sehen wir an diesem Tag endlich mal keine Spundwände sondern scheinbar endlose Seenlandschaften mit Naturufer. In Ketzin machen wir dann am Wasserwanderrastplatz unsere Mittagspause. Ein Schwan leistet uns dabei Gesellschaft und bekommt einen Müsliriegel angeboten. Schmeckt offenbar besser als unsere Schuhe mit denen er es zunächst probiert hatte. Es ist herrlichster Sonnenschein und wir legen uns auf den Steg zum Ausruhen. Über die Havel, den Göttinsee und den Zernsee geht es dann zum Ruderclub Werder weiter. Hier werden wir nach 53 km das Nachtquartier aufschlagen. Der Landdienst hat das Haus schon übernommen und unsere Sachen reingetragen. Heute stehen Spätzle mit Filettopf auf dem Speiseplan. Wir freuen uns morgen das Ziel zu erreichen und fallen wieder einmal in ruhigen Schlaf in den Betten vom Ruderclub Werder. Am nächsten Morgen ist ein toller Sonnenaufgang über dem See zu beobachten. Natürlich nur für die ganz frühen von uns. Auch hier wieder das volle Frühstücksprogramm bevor wir aufbrechen. Wir entscheiden uns für die Fahrt über den idyllisch liegenden Wentorfgraben. Ein bisschen wie aus einer anderen Welt. Tief hängende Äste und im Wasser liegende Bäume säumen diese scheinbar unberührte Natur. Über den Petzinsee erreichen wir nach wenigen Metern den Templiner See und sehen die ersten Ruderer und Kanuten an diesem Tag bzw. an der ganzen Tour. Wir sind nicht mehr allein. Kurz darauf erreichen wir dann Potsdam und werden von vielen Spaziergängern skeptisch beäugt. Es ist wohl noch zu früh für Ruderer in diesem Jahr. Durch die Babelsberger Enge geht es auf den Tiefen See und in Sichtweite der Glienicker Brücke. Aber wir biegen ab in den Teltowkanal der uns an verschiedenen Villen aus vergangenen Zeiten vorbei führt. Jetzt kommen wir auch über den Stölpchensee und den Pohlesee auf den kleinen Wannsee. Hier wechseln sich Ruderclubs und repräsentative Grundstücke mit ansprechenden Häusern ab. Hier sind alle Ufergrundstücke Privateigentum und es gib keinen Uferweg. Am Ende des kleinen Wannsees unser Ziel für die Mittagspause: das Schülerruderbootshaus für die Berliner Schulen. Ein historisches Gebäude von 1907 mit ebenso traditionsreichen Booten wie uns der Bootswart vor Ort zeigt. In diesem Jahr soll es aufwendig restauriert werden, was vor Ort auch schon durch einige Baucontainer und Gerüste erkennbar ist. Nach dem ausgiebigem Sonnenbad auf dem Steg und der erforderlichen Stärkung geht es auf den großen Wannsee. Wir wollen hier die kleine Durchfahrt bei der Halbinsel Schwanenwerder nutzen. Kurz nach dem Strandbad Wannsee stoßen wir bei der Zufahrt dann aber auf ein gesperrt Schuld. Die einzige Brücke zu dieser Halbinsel über die Inselstraße ist auch eine Großbaustelle. Und so rudern wir doch drum herum. Die Insel Schwanenwerder ist fast komplett mit Villen und Einfamilienhäusern bebaut; ein Zugang zum Ufer ist für die Öffentlichkeit nicht möglich. Wir starten zunächst quer über den großen Wannsee und werden vom auffrischenden Ostwind doch etwas überrascht. Also rudern wir dichter an Land und werden von den Hügeln geschützt. An der Scharfen Lanke wird die Havel dann wieder enger und hier herrscht auch schon fast das normale Sommerleben. Hier sind schon fast alle Motorboote im Wasser und wir begegnen auch mehreren Ruderbooten mit begleitenden Trainingsbooten. Nahe der Zitadelle Spandau erreichen wir die Schleuse Spandau. Für uns Ruderboote wurde hier beim Schleusenneubau 2002 eine extra Bootsschleppe gebaut. Am Seil kann man eine Eisenbahnlore direkt unter das Boot fahren, um es dann über Schienen auf die andere Havelseite zu ziehen. Also gesagt getan: aussteigen, Skulls ins Boot legen, Boot auf den Wagen, auf die andere Seite ziehen, Skulls einlegen und wieder einsteigen. Wunderbar, das wünschen sich Ruderer an jeder Schleuse. In nur fünf Minuten erreichen wir die andere Seite und nach einem weiteren Kilometer auch das Tagesziel den Berliner Ruderclub Brandenburgia. auch die schönste Wanderfahrt geht einmal zu Ende und endet auch der letzte Rudertag nach 42 km. Insgesamt 299 km haben wir zunächst mit fünf Ruderern und ab der zweiten Etappe mit acht Ruderern und einem Landdienst zurückgelegt und dem Ostwind, dem Nebel, den Temperaturen und auch dem Regen getrotzt und unserem ältesten Vereinsboot der "Frommen Helene" den Weg in die Hauptstadt Berlin gezeigt. (Bericht Cornelia Kampmann)

Extrem kalt auf dem Elbe-Havel-Kanal - Die Steuerleute sind dick eingepackt! Berlin2

Am zweiten Tag: Besseres Wetter beim Start in Plaue Berlin2

Ausfahrt auf den Plauer See Berlin2

Mittagspause in Ketzin Berlin2

Dritter Tag: Morgenstimmung über der Havel Berlin2

Dritter Tag: Der Frauenvierer legt in Werder ab Berlin2

Der Männerzweier legt in Werder ab Berlin2

Letzte Vorbereitung für die Schussetappe Berlin2

Die Gewässer um Potsdam Berlin2

Pause am kleinen Wannsee beim Schülerruderverband Berlin2

Das Bootshaus des Schülerruderverbandes hat einen Schatz an Klinkerbooten! Berlin2

Die Schleuse in Spandau Berlin2

Angekommen bei Brandenburgia Berlin2


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