Experimentelle Wanderfahrt auf der Fulda

Die Fulda von Kassel nach Hannoversch-Münden wird oft befahren, aber wir kannten niemanden, der auf der oberen Fulda Erfahrung gesammelt hat (Außer den Herren G. aus Hameln, aber das war vor 30 Jahren).

Der Gewässerkatalog macht nicht direkt Mut zu dieser Fahrt. In der Vorbereitung riet der Vorsitzende des Hersfelder RV ab, den ersten Teil zu fahren. Eine Vorab-Erkundung vom Land aus ließ uns aber mutig werden. Im Nachhinein haben wir die größten Kratzer und eine abgerissene Steueraufhängung bei der Etappe am dritten Tag gehabt. Zwei neue Renaturierungs-Maßnahmen oberhalb und unterhalb von Rotenburg sorgten bei uns für Flachwasserbereiche, in denen Aussteigen und Schieben angesagt war.

Die Fahrt fand statt vom 21. bis 24.08. 2021 und führte von Bad Hersfeld bis zum Ruderverein in Hannoversch-Münden. Die Pegelstände (Rotenburg) waren in der Woche vor der Fahrt noch bei 180 cm, fielen dann und stiegen während der vier Tage  von 130 cm auf 145 cm. Gefahren wurde mit zwei Gig 2x+ aus Glasfaserpolyester, die über 30 Jahre alt und sehr robust waren. Sie haben leider viele neue Kratzer erhalten! Bei unserem Wasserstand gab es fast jeden Kilometer Flachstellen, die sich durch flache Kräuselungen bemerkbar machten. Größere Wellen wiesen den Weg des Stromstrichs. Sehr gute Steuerleute waren gefragt und hatten keine Langeweile!

Dabei waren vom Hildesheimer RC Dirk und Rüdiger, vom Oldenburger RV Heini und vom RGF Andreas, Uta und Rüdiger in den Booten “Berlin“ und “Base Angelika“. Die vier Tagesetappen führten von Bad Hersfeld nach Rotenburg (23 km – 1 Wehr), von da nach Melsungen (30 km – 2 Schleusen), weiter nach Kassel (34 km – 3 Schleusen)  und zum Schluss nach Hannoversch-Münden (31 km – 4 Schleusen). Geschlafen wurde in Hotels, die den Aussetzstellen nahe gelegen waren, wobei das Quartier in Rotenburg zwar dicht dran, aber auf einem Berg angesiedelt war. Rotenburg und Melsungen haben sehr schöne Fachwerkhäuser in der Altstadt, die zu einem Stadtbummel einladen. Der Lauf der Fulda besticht mit viel Natur, viel Ruhe und malerischen Schleifen, die von sanften Hügeln umrahmt werden. Damit ist die Fulda ein lohnender Wanderruderfluss, wenn man stabile Boote benutzt, bei denen eine Neulackierung ansteht. Unser Dank geht an den Hildesheimer Bootswart, der die Schäden an der “Berlin“ erstaunlich gelassen nahm und zügig repariert hat.

Eine aktualisierte Überarbeitung des Gewässerkatalogs für die Fulda befindet sich hier als PDF.

Sehr idyllische Ansicht von der Wehrbrücke in Bad Hersfeld!
Das obligatorische Aufriggern in Bad Hersfeld!
Diese Seite ist nur über Fahrradwege erreichbar. Deshalb parkt der Hänger auf der anderen Flussseite.
Die Einsatzstelle ist gleich unterhalb des Wehres.
Die „Berlin“ war an der langen Leine geparkt.
Die letzte Straßenbrücke vor dem Wehr in Mecklar – ein Abenteuer!
Zum Glück keine Grundberührung!
Idylle zwischen Bäumen!
Das Wehr in Mecklar – Umtragen ist angesagt!
Eine willkommene Gelegenheit zur Mittagspause!
Eine Renaturierungsmaßnahme: Leider fließt das meiste Wasser durch die Steine in den Forbachsee und auf der Fulda (grüne Pfeile) heißt es: Aussteigen und Schieben!
Am schönen Steg der freundlichen Rotenburger Ruderer! Sie können nur drei Kilometer flussauf rudern.
Zweiter Tag: Nach 500 m heißt es Umtragen. Die Schleuse ist außer Betrieb genommen worden.
Zum Glück hatte Dirk an seinen Wagen gedacht!
Rotenburg ist eine beeindruckende Fachwerkstadt!
Beim Einsetzen wird dies noch deutlicher!
Vier Kilometer nach Rotenburg befindet sich eine weitere Renaturierungsmaßnahme.
Bei hohem Wasserstand können die Steine links im Bild sehr gefährlich werden. Unbedingt rechts fahren!
Dieselbe Stelle von oben. Auch hier ist es in der Fahrrinne sehr flach!
Das erste Wehr mit funktionierender Schleuse (Neumorschen). Aber alles anstrengende Handarbeit!
Hinter der Schleuse liegt der reißende Turbinenkanal.
Diese Situationen gibt es sehr oft unterhalb der Wehre. 2/3 des Flusses sind sehr flach oder eine Kiesbank.
Enschleunigte Wanderfahrt in schöner Natur!
Dritter Tag: Kurz nach dem Kanuverein die Schleuse in Melsungen!
Funktioniert sehr gut, ist aber anstrengend beim Kurbeln!
Bei Kilometer 61: Die Schleuse bei Cuxhagen. Sie liegt auf der rechten Seite.
Schmuddelwetter auf dem Weg nach Kassel!
Nach der Autobahn ist es nicht mehr weit!
Die „Berlin“ ohne Steuer. Das war leider herausgerissen.
Bei der Neuen Mühle oberhalb von Kassel: Umsetzen mit Schienenwagen über 300 m.
Zum Glück hat es leichtes Gefälle!
Am nächsten Morgen starten wir bei der Umtragestelle. So wild sieht das Wehr nicht aus.
An diesem Morgen der schnelllste Zweier!
Auch unterhalb von Kassel gibt es schöne Bereiche!
Danke an Thomas Kossert für das Foto und die freundliche Aufnahme in Hannoversch-Münden.