Sommerlager in Werder

In der Ferienzeit ist es Tradition, dass der Ruderverein für eine Woche lang verreist. Urlaub mit Ruderverein. Zunächst war die Gruppe, die am Montag dann mit dem Anhänger mit Booten und Zelten im Gepäck Sehnde verlies, nur 15 Personen stark. Ein RGFler ließ es sich nicht nehmen mit dem Rennrad nach Werder anzureisen. Er brauchte noch etwas Training für einen bevorstehenden Fahrradmarathon in Frankreich. Angekommen in Werder wurden wir herzlich von Bille begrüßt, die schon auf uns wartete. Nach einer kleinen Hausführung begann der Zeltaufbau und parallel der Einkauf für die Woche. Ein stürmischer Tag, an dem es schon schwierig war, die Zelte aufzubauen. Rudern war am Ankunftstag noch nicht geplant.

Dienstag startete der Tag zunächst mit dem allmorgendlichen Ritual: Kaffee aufsetzen, ab ins Bad, pünktlich zur verabredeten Weckzeit „Guten Morgen Sonnenschein“ über den Platz schallen lassen und dann ab aufs Fahrrad die bestellten Brötchen abholen.

Dienstag ging es dann aber los: „Wir fahren nach Berlin!“ war die Ansage. Über Potsdam ging es dann auch los, immer die Havel entlang und am Ende noch durch Klein Venedig. Ein paar Mal wurden die Ruderer mit böigem Wind auf kommenden Regen vorbereitet. An diesem Tag jedoch immer als Rückenwind und nur so konnten auch die Wellen bewältigt werden. Angekommen beim BRC Hevella konnten wir uns zunächst erstmal unterstellen, um einen erneuten Regenschauer abzuwarten, aber dann ging es zu Fuß zur Bushaltestelle. Es war Berliner Nahverkehr nach Werder geplant. Und so stieg die Gruppe dann auch in den Bus. An der Endstation stellten wir dann leider fest: Falsche Richtung. Aber da es eh 24 Stunden Tickets waren, hatten wir auf diesem Wege noch einiges von Berlin gesehen. So konnten wir am Ende tatsächlich fast die ganze Länge der Buslinie nutzen, um dann am Ende aber noch in den RE nach Werder umzusteigen. Auch die letzten Meter wurden dann wieder mit dem Bus zurückgelegt. Erschöpft und hungrig landete die Gruppe wieder im Ruderclub Werder, wo der Küchendienst indisches Curry zauberte.

Am nächsten Morgen ging es dann nach dem Morgenritual wieder früh los, um mit Öffis den Weg wieder rückwärts zu fahren. Angekommen im BRC mussten wir erstmal schauen, ob das Bootsmaterial den Sturm unter den Bäumen überstanden hatte. Aber wir hatten uns umsonst Sorgen gemacht, was sollte auch schon passiert sein. Also neue Mannschaftsaufteilung, in die Boote und los ging es. Heute wollten wir über den kleinen Wannsee und die anschließenden Seen zurück, wieder durch die Glienicker Brücke und einen anderen Rückweg als am Tag zuvor. Einige Schauer mit sehr ergiebigem Regen erwischten uns und als wir an der Glienicker Brücke ankamen, zog erneut starker Wind auf. Kurzerhand beschloss das Team um die Fahrtenleitung doch erneut durch Potsdam zurück zu rudern und so auf Nummer sicher zu gehen. Was dann auch wunderbar funktionierte. Die Boote wurden ordentlich gelagert und die Vorbereitungen für Abendessen begann bereits für das Küchenteam.

Donnerstag war Lagertag angesagt. Ein Teil der Gruppe nutzte den Tag für den zweiten Großeinkauf und zum Radeln in der Umgebung, die jungen Wilden, unterstützt durch Ilka und Maicel, besuchten den naheliegenden Kletterpark und stellten ihre Fähigkeit unter Beweis, auch in der Höhe ausreichend Mut und Kraft zu beweisen. Ein gelungener Nachmittag. Die Gruppe wurde mit bestem Wetter belohnt, so dass anschließend auch noch der See zum Schwimmen genutzt werden konnte. Und zur besonderen Belohnung gab es dann auch Hamburger mit Salat. Für Freitagabend wurde eine Party im oberen Clubhaus angekündigt. Die Gruppe war schon ganz gespannt.

Am Freitag ging es dann mit dem Ruderboot mal in die andere Richtung den Zernsee entlang. Ein Rundkurs über Gr. Zernsee, Wublitz, Schlänitz See, Fahrlander Wasser, Kanal zum Jungfernsee, Tiefer See und Templiner See von rund 40 km. Zwischendurch legten wir dann noch bei einem Segelverein an, um uns zu stärken und die Örtlichkeiten zu nutzen und waren schon am frühen Nachmittag zurück. So entspannt muss Urlaub sein. Als wir wieder in Werder ankamen, liefen die Vorbereitungen für die Party schon auf Hochtouren. An diesem Tag bekamen wir Unterstützung aus Eisenhüttenstadt. Die Mutter Köhm war zum Verkauf angeboten worden und sollte nun Probe gerudert werden. Vier Ruderer aus Eisenhüttenstadt und noch einige Nachzügler aus Sehnde kamen an diesem Nachmittag an und verstärkten die Gruppe auf insgesamt 28 Personen. Und dann kam auch noch Robert. Robert begrüßte uns mit den Worten: Ich soll hier Musik machen! Wir stellten das klar, dass wir uns über seine Musik sicherlich freuen würden, aber die Partygesellschaft, die das Vereinshaus gemietet hatte, noch viel mehr. Und so mussten wir Robert ziehen lassen. Kurz danach stellte sich aber heraus, dass den Gästen die Musik im Obergeschoss zu laut war. So verlegte Robert seine Gitarren- und Gesangseinlagen kurzerhand nach draußen und wir alle hatten einen gelungenen Partyabend mit Livemusik. Sogar das Ruderlied bekamen wir gespielt.

Am nächsten Morgen fiel uns allen das Aufstehen sehr schwer, denn der Abend war noch sehr lange ausgeklungen. Es ging nach Ketzin zum Umfahrt und auf Probefahrt für die Eisenhüttenstädter. Leider stellte sich während der Fahrt heraus, dass die Mutter Köhm Wasser zog und so hatten wir zwar einen tollen gemeinsamen Ausflug, aber unsere Mutter Köhm mussten wir leider am Ende wieder mit nach Hause nehmen.

Für Sonntag war dann noch ein Buchteltag angesetzt. Das bedeutet man nimmt jede Bucht der Seen mit, landet irgendwo zur Badepause an und buchtelt wieder zurück. Ein Teil der Gruppe blieb im Lager zurück. Knieschmerzen, Blasen und der Wunsch nochmal ein bisschen zu radeln standen im Vordergrund. Gleich nach Rückankunft wurde schon viel geräumt. Die Hälfte der Gruppe musste aus verschiedenen Gründen bereits am Sonntag abreisen. Und so entschieden wir aber auch, dass die Boote direkt in Werder geputzt wurden. Ein wilde Schlacht mit dem Wasser begann, aber alle wussten ja, dass wir uns dafür am Montag eine Menge Zeit sparen würden.

Der letzte Abend verlief dann ruhig. Bei leiser Musik fehlte nur noch das Lagerfeuer für noch mehr Gemütlichkeit. Nach einem frühen Schlafengehen wurde dann auch am Montag ein letztes Mal das Morgenritual durchgeführt. Guten Morgen Sonnenschein, Brötchen holen usw.

Schön, dass sich manche Dinge nicht ändern müssen! Wir freuen uns schon auf das kommende Jahr und sind ganz gespannt, was das Planungsteam als Ziel aussucht. Eigentlich ist wieder eine Fahrt ist benachbarte Ausland dran.