Unser Freund Jochen Strehlau ist verstorben!

Es ist schwer zu begreifen, dass du nicht mehr da bist. Über 60 Jahre deines Lebens hast du den Ruderverein mit viel Engagement in allen Bereichen unterstützt. Sowohl als Trainer, als Reparateur diverser Sachen, als Ruderkamerad, als Kommunikator, als Fotograf als guter Freund und gute Seele des Vereins.

Du warst ein Urgestein des RGF, ein großes Vorbild für viele. Deine ansteckende Art sich für Dinge zu begeistern, deine zuvorkommende Art Dinge auch einfach mal selbst in die Hand zu nehmen, dein großes Archiv an RGF-Geschichte aber auch deine offene kommunikative Art zu leben werden immer einen Platz in unseren Herzen haben. Du wirst immer ein Teil der Geschichte des RGF bleiben und in vielen Ruderschlägen und Wanderfahrten werden wir an dich denken und über unsere gemeinsamen Erlebnisse erzählen und lachen können. In tiefer Dankbarkeit und voller Erinnerungen denken wir an unseren Ruderkameraden

Jochen Strehlau

Geboren 08.02.1946 – Gestorben 15.11.2024

Jochen ist als junger Mann in den RGF gekommen und war seit dem 01.11.1963 Mitglied des Rudervereins. Das Rudern hat er noch vom Vereinsgründer Erich Schlich gelernt. Da Jochen sich nicht für den Leistungssport qualifiziert hatte, hat er ausschließlich in GIG-Booten das Rudern erlernt. Erst nach Jahren saß er in einem Einer, mit dem er auch sofort gekentert ist. Man hatte ihm seinerzeit vergessen zu sagen, dass er beide Skulls festhalten muss.

Jochen wohnte damals in Lehrte und kam immer mit dem Fahrrad zum Training egal zu welchem Wetter. Schon damals gab es viel Arbeit im RGF und seinerzeit war es so, dass man erst arbeiten musste, bevor man zur Belohnung rudern durfte. So wurde erst mit Glasscherben die Boote abgeschliffen und anschließend ging es dann aufs Wasser. Jochen hat in seiner Rowdy-Zeit etliche illegale Fahrten mit dem Motorboot unternommen. Einmal geriet er dabei auch aufs Land und das Boot hatte ein Loch. Das hat er dann aber auch selbst repariert. Er hat bereits in jungen Jahren etliche Arbeiten übernommen oder zumindest dabei geholfen wann immer es seine Zeit erlaubte.

Nach seinem Studium sollte Jochen eigentlich an eine Schule nach Ostfriesland. Erich Schlich hat damals bei der Bezirksregierung vorgesprochen und erklärt, dass Jochen unersetzlich in der Jugendarbeit des Vereins sei und die Trainingsarbeit dann zusammenbrechen würde. Nur Dank dieses Einsatzes konnte er dann in Sehnde bleiben und an der Schule unterrichten. So konnte er nicht nur in Sehnde arbeiten, sondern später auch wohnen und seine Familie gründen. Und so war er auch immer vor Ort, wenn im RGF mal wieder was erledigt werden musste. Als Physiklehrer sorgte er mit dem Mikrofon bei Sommerfesten immer für den guten Ton. Er war mit Leidenschaft Vater und Ehemann, aber auch Lehrer und Vereinsheld.

Jochen hat in seinem Leben vieles dokumentiert und bilanziert, die Arbeitsstunden, die er für den RGF geleistet hat, sind nicht zu zählen. Einzig und allein beim Neubauprojekt 1992 bis 1996 weiß man genau, dass Jochen mit 506 Arbeitsstunden ein Zehntel der gesamten geleisteten Stunden der Eigenarbeit verrichtet hat. Danke dafür! Auch den Pavillon am Wasser, das Spielhaus und den Sandkasten in Segelbootform haben wir ihm zu verdanken.

Im Sommer 2023 hat Jochen seine letzte Wanderfahrt in der Frommen Helene auf der Aller unternommen. Bei dieser Wanderfahrt fühlte er sich schon nicht mehr ganz fit, hat es sich aber nicht nehmen lassen die gesamte Strecke zu rudern. Steuern kam für ihn nicht in Frage.

Im September 2023 hat Jochen eine Krebsdiagnose erhalten. Trotzdem hat er es sich nicht nehmen lassen, im letzten Jahr für einen kurzen Zeitraum am Haxenessen teilzunehmen, obwohl er bereits zu diesem Zeitpunkt nach mehreren OP´s deutlich geschwächt war. Mit großer Freude hat er die Ernennung zum Ehrenmitglied angenommen und eine Urkunde anlässlich seines Jubiläums bekommen. Im Sommer 2024 hatte er sich soweit erholt, dass er sogar dann und wann mal bis zum RGF-Gelände spazieren gegangen ist.

Aber leider ist diese Krankheit in vielen Fällen noch immer stärker als jeder Lebenswille. Und so war im Herbst dieses Jahres klar, dass die Zeit endlich ist. Viele Ruderfreunde haben Jochen und Susi in den letzten Wochen seines Lebens noch besucht und haben sich persönlich verabschiedet. Diese Besuche waren emotional aber auch eine Freude. Es war beeindruckend, mit wie viel gegenseitiger Liebe und Hingabe die beiden ihre verbleibende gemeinsame Zeit genutzt haben. Danke an die Familie dafür, dass ihr einige der Zeit auch mit uns RGFlern geteilt habt. Es waren wertvolle Stunden auch für uns.

2023 hat Jochen in einem Gespräch gesagt: „Ich habe ganz viele positive Erlebnisse, Erfahrungen, Fahrten und vieles mehr mit dem RGF erlebt, aber das Beste, was mir mit dem RGF passiert ist, ist meine Frau Susi, die Liebe meines Lebens.“

In unseren Gedanken sind wir auch bei Susi, ihren beiden Kindern, Schwiegerkindern und Enkelkindern. (Cornelia Kampmann)

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