Gleich sechs RGFler nahmen am Bootswartelehrgang der Werft Rehberg in Celle teil. Wie kann das denn sein? Es sollten doch pro Verein nur zwei Personen sein! Für den RGF waren Thomas Risse und Endric Fleige. Bei den anderen vier handelte es sich um Plisch und Plum und F. Carstens und Barbeln, die kurz zuvor bei Rehberg vorbeigebracht wurden. Alle Boote wurden beim Lehrgang aufgearbeitet und Plisch und Plum erstrahlen im neuen Glanz.
Thomas hat folgenden Bericht vom Lehrgang erstellt. Die Fotos stammen von Endric.
Das Ruderboot aus der Halle zum Wasser bringen, einsteigen, rudern, zurückkommen, in die Halle bringen und das war es. – Leider nicht!
Jeder von Euch hat schon mal Geräusche aus dem Boot gehört die sich nicht gut anhörten. Der Rollsitz quietscht beim Rollen, die Skulls oder Riemen lassen sich schwer drehen, beim Transport der Boote klappert irgendetwas im Luftkasten, nach dem Rudern steht Wasser im Boot obwohl kein Wellengang oder Kontakt mit „Hüttensand“ war usw.
Alles dies kann auf ein oder mehrere Defekt hinweisen. Je früher diese Information an die Bootswarte kommen, desto leichter wird es, die Schäden schnell zu reparieren.
Was bedeutet schnell? Eine Rolle am Rollsitz auszutauschen oder eine Dolle gangbar zu machen geht schnell. Die Geräusche aus dem nicht zugänglichen Luftkasten zu beseitigen kann länger dauern, auch die Suche nach einer nicht offensichtlich zu sehenden Undichtigkeit im Rumpf des Bootes.
Nun gibt es mehrere Möglichkeiten.
- 1. Das betroffene Boot verschrotten, sehr teure Version, die nicht zu empfehlen ist
- 2. Das betroffene Boot in eine Bootswert bringen zur Reparatur, teure Version, manchmal aber nicht zu umgehen
- 3. Das betroffene Boot selber reparieren, sehr günstige Version.
Der Landesruderverband hat einen Bootsreparaturlehrgang bei der Bootswert Rehberg in Celle organisiert.
Endrik und ich hatten die Möglichkeit an diesem Bootsreparaturlehrgang in Celle teilzunehmen.
Dort wurde uns gezeigt, wie man kleine Reparaturen an Holzbooten und Kunststoffbooten durchführen kann. Für die Teilnehmer standen ein sehr alter Holzvierer und zwei Kunststoffeiner zur Verfügung.
Was traue ich mir zu reparieren zu können und was nicht. Beim Holzvierer wurden Teile des Rumpfes, der vom Vorbesitzer falsch repariert wurde, für die Erneuerung vorbereitet. Auch einige Spanten, die schlecht repariert waren, wurden mit neuen von uns hergestellten Spanten ausgetauscht. Mit dem richtigen und scharfen Werkzeug und entsprechender Anleitung, denn deshalb waren wir ja dort, hat dies viel Spaß gemacht an diesen Booten zu arbeiten.
Die beiden Kunststoffeiner hatten kleine oder größere Löcher im Rumpf. Uns wurde gezeigt, wie die Stellen vorbereitet werden und woran man erkennen kann, wie groß eigentlich dieses kleine Loch ist. Ich wäre nie auf die Idee gekommen, nachdem das Loch mit Glasfasergewebe und Epoxidharz verschlossen wurde, einen breiten Klebestreifen straff über das Epoxidharz zu legen. Damit wird aber ein gewisser Druck auf die repariere Stelle erzeugt. Nachdem die reparierten Stellen nach mehreren Stunden ausgehärtet waren, durften wir schleifen.
Wie groß ist die Körnung? In welche Richtung wird geschliffen? Wie groß soll das Holz für das Schleifpapier sein?
Hier kann man einiges falsch machen, wir hatten aber sehr gute Lehrmeister aus der Bootswerft, die uns auf Fehler sehr schnell aufmerksam machten. Der Lehrgang dauerte acht Stunden. Ich kann hier nicht alles aufschreiben, was wir beide gelernt haben. An das leibliche Wohl wurde vom Landesruderverband auch gedacht. Es gab Kaffee, Kuchen, Wasser und zum Mittag Leberkäse und Krustenbraten mit Sauerkraut und Brötchen – auch die Vegetarier mussten nicht hungern. (Thomas Risse)