Nach einjähriger Pause konnte in diesem Jahr endlich wieder ein Sommerlager des RGF stattfinden. Also wurden die Boote, Zelte und das erforderliche Equipment zusammengesucht, entstaubt und verladen und so ging es für die rund 20 Teilnehmer am Montag, den 16.08., Richtung Mirow zum Ruderverein Blau-Weiß Mirow inmitten der Mecklenburgischen Seenplatte. Dort angekommen wurden zuallererst zügig die Zelte aufgebaut, denn der erste Regen war bereits angekündigt. Da dieser sich dann jedoch Zeit lies, konnten auch die Boote noch im Trockenen abgeladen und für die kommenden Tage vorbereitet werden.
Ein Küchen- und Aufenthaltszelt war in diesem Jahr nicht erforderlich, denn der örtliche Verein war mit großem Gemeinschaftsraum und gut ausgestatteter Küche auf Gäste ideal vorbereitet. Der Abend stand dann ganz im Sinne der Gemeinschaft. Alle waren froh, wieder gemeinsam Zeit verbringen zu können, und so genossen alle den ersten Abend bereits in vollen Zügen.
Nach einem ausgiebigen Frühstück ging es dann am ersten Rudertag auf einen Rundkurs über den Rätzsee. Das Wetter lud leider aufgrund der angekündigten Windstärken von 75 km/h nicht wirklich dazu ein, aber die kleineren zu befahrenden Seen waren nicht allzu windanfällig. So ging es vom Zotzensee über den Vilzsee zur Fleether Mühle. Hierbei handelt es sich um eine alte Getreidemühle, aus der ein kleiner verträumter Anlaufpunkt für Wassersportler geworden ist. Den kleinen Biergarten wollten wir unbedingt später nochmal anfahren. An der Fleether Mühle angekommen, mussten die Ruderboote aus dem Wasser heraus und über eine Straße umgetragen werden. Also krempelten alle die Hosenbeine hoch, denn an der Einsatzstelle gab es keinen Steg, sodass die Boote direkt ins flache Wasser wieder eingesetzt wurden. Weiter ging es über den verträumten Rätzsee. Da hier keine motorisierten Fahrzeuge erlaubt waren, mussten wir den See ausschließlich mit den Kanuten und Paddlern teilen. Als wir mit den Booten vorbei am Drosedower Bek den Gobenowsee erreicht haben, hatte der Wind nochmal ordentlich zugelegt. An unserem geplanten Pausensee, dem Labussee, stand der Westwind dann so, dass eine Überquerung nur im geschützten Uferbereich möglich war. Auch die Pause war sehr kurz, denn der Wetterbericht zeigte weiter steigende Windgeschwindigkeiten, sodass es zügig durch die Schleuse Diemitz ging, um wieder zurückzurudern. Trotz Wind eine tolle erste Tour.
Am nächsten Tag sparten wir uns jegliche Schleusung und hatten als Ziel den Ort Buchholz ausgesucht. Die Ruderer wurden durchgehend von zwei radelnden RGFlern begleitet, die aus gesundheitlichen Gründen das Rad dem Boot vorziehen mussten. Und so ging es für die einen um die Seen und für die anderen über die Seen. Zuerst vorbei an der Schleuse Mirow, wo wir kurz über die Menge der wartenden Motorboote schockiert waren, dann aber eine Lore entdeckten, mit der wir ohne Wartezeit die Boote an der Schleuse vorbei umsetzen konnten. Über die Müritz-Havel-Straße und den Müritzarm ging es dann nach Buchholz. Das Treffen mit den Radlern funktionierte hervorragend, sodass wir gemeinsam picknicken konnten, um anschließend den gleichen Weg wieder zurückzurudern.
Der nächste Tag war Lagertag. Drei Ruderer trafen sich in Neustrelitz mit einem ehemaligen Sehnder Ruderer zum Kaffee und den Rest zog es in den Hochseilgarten. Hier wurden viele Parcours durchklettert, die zum Teil sehr anspruchsvoll und kräftezehrend waren, aber alle super viel Spaß hatten. Am Abend empfingen wir dann noch einige Nachzügler aus Sehnde.
Für den Freitag war eigentlich eine Tour über die Müritz geplant, aber ein Blick aufs Regenradar verhieß nichts Gutes. Und so verschoben wir zunächst die Startzeit und dann das Tagesziel, um dem Regen aus dem Weg zu gehen. Und so starteten wir dann zwar verspätet, aber kurzentschloss „Ab in den Süden…“ zum Ort Schwarz. Hier war tatsächlich kein Regen mehr und sogar die Sonne zeigte sich kurz, sodass wir die Chance nutzen und ein Eis am örtlichen Kiosk genießen konnten. Und dann ging es wieder auf dem gleichen Weg zurück.
Am Samstag konnten wir dann endlich zur Müritz aufbrechen. Kaum Wind und vor allem kein Regen waren beste Voraussetzungen. Los ging es nochmals über die Umtragestelle an der Mirower Schleuse, um dann über die Müritz-Havel-Wasserstraße und den Sumpfsee in die kleine Müritz zu gelangen. Ein beeindruckender Blick über die Müritz ergab sich, Wasser soweit das Auge reicht. Wir hielten uns im Uferbereich und hangelten uns entlang der gesperrten Naturschutzbereiche, um dann in den Bolter Kanal abzubiegen. Auch hier erwartete uns wieder Natur pur, eine wirklich tolle Gegend. An der Bolter Mühle gab es dann wieder eine Umtragestelle mit Picknickplatz. Also kurze Stärkung, um dann mit vielen anderen Wassersportlern die Umtragestelle zu nutzen. In den folgenden Seen, dem Carpsee, Woterfitzsee, Leppinsee und Großer Kotzower See, waren keine Motorboote erlaubt und man durfte den See nur im gekennzeichneten Bereich entlang vieler Seerosen durchqueren. Vorbei ging es dann noch an der Liebesinsel und dem Mirower Schloss zurück zu unserem Quartier. Da uns die Sonne den Tag über verwöhnt hatte, war Baden angesagt. Die vielen Neulinge, die das erste Mal bei einem Sommerlager dabei waren, mussten noch getauft werden. Also Hände und Füße gepackt und ab ins 20 Grad warme/kalte Wasser! Aber in der Sonne konnte man sich schnell wieder erwärmen. Den Abend ließen wir dann am Lagerfeuer mit Gitarrenmusik ausklingen.
Und schon war mit dem Sonntag der letzte Rudertag gekommen. Die jungen Erwachsenen hatten sich entschieden für all die, die nicht rudern gehen wollten, einen Duathlon zu organisieren. Und so teilte sich die Gruppe auf. Der Biergarten an der Fleether Mühle war in den Köpfen der Erwachsenen hängengeblieben und so starteten diese zu besagtem Ziel, um nach einem leckeren Kaltgetränk wieder zurückzurudern. In der Zwischenzeit waren viele der zurückgebliebenen Kinder und jungen Erwachsenen sich im Laufen und Schwimmen duelliert. Es ging hier aber nicht um Siege, sondern nur um Spaß. Am Nachmittag wurden dann die Boote größtenteils verladen. Bei Einbruch der Dunkelheit startete dann noch eine Gruppe Ruderer zu einer Nachtfahrt. Ausgestattet mit der erforderlichen Rundumbeleuchtung und zusätzlich mit Leuchtstäben ging es noch eine Runde über den See.
Am 23.08. ging es dann nach einer Woche im Sommerlager Mirow nach 155 geruderten Kilometern, viel Spaß und mit tollen Erinnerungen wieder zurück nach Hause.
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