Vom 29.09. bis 03.10. 2023 nahmen 16 Teilnehmer vom RGF, aus Hameln und vom RC Süderelbe an der Donauwanderfahrt von Deggendorf bis Linz teil. Der erste Bus konnte Freitagvormittag mit dem Bootshänger starten und schaffte es, die Boote Fromme Helene, Vetter Franz, Base Angelika und Moritz in Deggendorf aufzuriggern, was sehr hilfreich war, denn am nächsten Tag sollte es früh auf das Wasser gehen. Gegen 22 Uhr traf auch der zweite Bus beim Krahwirt ein, wo es noch Obatzten und bayrisches Bier gab.
Am Samstag standen 68 Kilometer mit einer Schleuse auf dem Programm. In den Booten starteten 14 Ruderer und zwei übernahmen die Busse. Zweimal wurde getauscht, was auch an den anderen Tagen beibehalten wurde. In Vilshofen wurde beim dortigen Ruderclub eine Pause eingelegt, bevor es in die Schleuse Kachlet ging, die kurz vor Passau lag. In Passau legte die Gruppe direkt am Rotel Inn an, der in den Gebäuden des ehemaligen Rudervereins untergekommen war und noch über die steile Treppe zum Anlegen verfügte. Die Zimmer waren minimalistisch und bei 160 cm Breite sehr kuschelig, weshalb die „unpaarigen“ Teilnehmer lieber ein Einzelzimmer nahmen. Wegen der langen Etappe reichte es nur zur einer Kurzbesichtigung von Passau, bevor ein gemütliches Gasthaus ein reichliches Abendessen bot.
Der Sonntag sollte mit 45 Kilometern etwas beschaulicher werden. Nach Passau folgte die auf der deutschen Seite liegende Schleuse Jochenstein und am Ende führte die Fahrt durch die Schlögener Schlinge bis zum kleinen Ort Inzell, wo man direkt vor dem Gasthof Reisinger anlegen konnte. Hier herrschte eine durch die Abgeschiedenheit eine meditative Atmosphäre. Das Abendessen im gemütlichen Gasthof sorgte mit Schnitzeln von der Größe von Rollsitzauflagen für Heiterkeit und ein gutes Sättigungsgefühl.
Die Stärkung am Abend war nicht unnötig, denn die letzte Etappe sah mit 50 Kilometern recht harmlos aus, aber es gab kaum Strömung und zwei Staustufen. Bei der ersten konnten wir schleusen, natürlich mit Rettungswesten, was für Österreich obligatorisch ist. Die 12 Meter Hubhöhe in Abbach waren schon beeindruckend. In Ottensheim trugen wir dann um und brachten die Boote auf die internationale Regattastrecke, wo die drei Zweier ein 20-Schlag-Rennen fuhren.
Eine Pause im Regattarestaurant mussten wir uns aus Zeitgründen verkneifen. Gegen Abend kamen wir beim RV Ister im Winterhafen an und konnten die Boote dort ablegen. Das Hotel Donauwelle war nur 150 Meter entfernt und lag direkt hinter der Bootswerft Schellenbacher. In Linz gab es nur noch Platz für 16 Personen beim Indischen Restaurant, was sehr lecker gewesen sein soll.
Am Ende der Wanderfahrt waren 163 Kilometer errudert; für viele war es Neuwasser. Am Dienstag kam es zum Höhepunkt der Fahrt, als wir die Bootswerft Schellenbacher ausgiebig besichtigen konnten. Max Schellenbacher hatte es sich auch nicht nehmen lassen, unsere Boote zu inspizieren, auch weil ich ihm gesagt habe, dass wir einen 35 Jahre alten Schellenbacherzweier mitgenommen hatten. Er gab auch Tipps zur weiteren Restaurierung, damit er nochmal 35 Jahre hält. Der Rest des Diensttages wurde für die Rückfahrt benötigt. (Rüdiger Halupczok)